Fairness im Fußball : Zusammenhänge mit Gerechtigkeitsmotiv und Ungerechtigkeitserfahrungen

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Fairness in soccer : relations to the justice motive and perceived injustice
Autor:Herrmann, Mario; Dalbert, Claudia; Stoll, Oliver
Erschienen in:Zeitschrift für Sportpsychologie
Veröffentlicht:15 (2008), 1, S. 12-24, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1612-5010, 2190-6300, 2190-6300
DOI:10.1026/1612-5010.15.1.12
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200803000999
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In einer Fragebogenstudie an 117 Fußballspielern aus 14 Fußballvereinen wurden individuelle Unterschiede in der Fairness im Fußball untersucht und die Hypothese getestet, dass Fairness im Fußball sowohl auf intuitiver als auch auf kontrollierter Ebene durch das Streben nach Gerechtigkeit (Gerechtigkeitsmotiv) erklärt werden kann. Hierbei wurde zwischen der Bereitschaft zu taktischen Regelverstößen (zu formeller Unfairness) sowie zu informeller Fairness unterschieden. Beide Dispositionen konnten durch das Gerechtigkeitsmotiv sowie durch Gerechtigkeitserfahrungen mit Schiedsrichtern erklärt werden und das Gerechtigkeitsmotiv hing positiv mit Gerechtigkeitskognitionen bezüglich Schiedsrichtern, Trainern und Mannschaftskameraden zusammen. Regelverstöße wurden jedoch ausschließlich durch Gerechtigkeitserfahrungen mit Schiedsrichtern aufgeklärt. Leistungsmotiv und Tabellenposition sowie Gerechtigkeitserfahrungen mit Trainer und Mannschaftskameraden konnten wenig zur Erklärung beitragen. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der Gerechtigkeitsmotivtheorie und Überlegungen zur Bedeutung des Exklusionsempfindens diskutiert. Verf.-Referat

Abstract des Autors

To understand individual differences in fairness in soccer games, 117 soccer players from 14 teams completed a questionnaire to test the hypothesis that fairness in soccer games can be explained by striving for justice (justice motive) on both an intuitive and a controlled level. We differentiated between a disposition toward informal fairness versus tactical fouls (formal unfairness). Results showed that both dispositions could be explained by the justice motive and experiences of justice with referees, and that the justice motive was associated positively with justice judgments over referees, trainers, and teammates. However, breaches of rules could be explained only by referees’ fairness. Achievement motive, position in the league, as well as experiences of justice with trainers and teammates made only a marginal contribution to explaining fairness. This pattern of results is discussed within the framework of justice motive theory and ideas on social exclusion. Verf.-Referat