Bewegung und leibliche Bildung – bewegungspädagogische Überlegungen zum Bildungsbeitrag des Schulsports

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Laging, Ralf
Erschienen in:Bildungstheoretische Grundlagen der Bewegungs- und Sportpädagogik
Veröffentlicht:Baltmannsweiler: Schneider-Verlag Hohengehren (Verlag), 2005, S. 159-179, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200802000625
Quelle:BISp

Abstract

Im Lichte der aktuellen Debatten um das schlechte Abschneiden deutscher Schüler in der PISA-Studie und eines Bildungsverständnisses als Weltverstehen stellt sich die Frage, ob analog zu den PISA-Basiskompetenzen auch leibliches Erfassen von Welt und bewegungsaktives Weltverstehen als Teil der Grundbildung des Menschen notwendig sind. Die Tatsache, dass sich der schulische Sportunterricht in seiner Praxis fast durchweg noch immer an dem außerschulischen Sportartensport orientiert, wird als ein zwangsläufig unzureichendes Bildungsverständnis bezeichnet. Als Grundlagen allen Bewegens wird hier einerseits das Empfinden und Wahrnehmen und andererseits das Sinnverstehen konzipiert. Auf der Basis von wahrnehmungstheoretischen Erkenntnissen, so zum Beispiel von Maurice Merleau-Ponty, lässt sich formulieren: Wir empfinden, dass wir leibhaftig in der Welt sind, das Empfundene spüren wir in leiblichen Regungen. Die Wahrnehmungsfähigkeit ist daher zentral für die Bewegungskompetenz. In der Bewegungshandlung bindet sich dann das Sinnliche im Tun an Sinn, eine hohe Bewegungskompetenz ist daher an ein zunehmend besseres Sinnverstehen des Bewegens gebunden. Verschiedene Beispiele aus dem Unterricht exemplifizieren die Bedeutung der Sinnkonstruktion eines bewegungsaktiven Weltverstehens. In diesem Kontext erfahren leiblich-sinnliche Erfahrungen in Lern-, Erziehungs- und Bildungsprozessen eine Rehabilitierung. sasch