Analyse und Ansteuerung biomechanischer Parameter der Kraulrollwende

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Recht, Miriam; Schmidtbleicher, Dietmar
Erschienen in:BISp-Jahrbuch : Forschungsförderung ...
Veröffentlicht:2004, 2003, S. 259-265, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200802000500
Quelle:BISp

Abstract

Ziel des Projektes war, auf Basis der Analyse und Ansteuerung leistungsrelevanter Parameter der Kraulrollwende, insbesondere der Wendenabstoßphase, Erkenntnisse zur Gestaltung eines wendenspezifischen Krafttrainings im Leistungsschwimmsport zu gewinnen. Dabei wurden folgende Problemfelder betrachtet: Analyse leistungsrelevanter biomechanischer und konditioneller Parameter der Wendenleistung; Identifikation geeigneter Trainingsmethoden zur Leistungsverbesserung im Wendenabschnitt; Entwicklung von Trainingskonzeptionen zur Planung des wendenspezifischen Trainings. In einer Querschnittsuntersuchung wurden 21 Nachwuchsschwimmer leistungsorientierter Aufbaugruppen an einem Wendenmeßplatz - bestehend aus High Speed Videokameras, die sowohl unter als auch über Wasser die Kinematik der Wenden erfassen konnten, und einer an der Beckenwand angebrachten Kraftmeßplatte - getestet. Weitere Erhebungsverfahren basierten auf Tests bezüglich der Kraftfähigkeiten der Beinstrecker sowie auf der Auswertung von Trainingstagebüchern und anthropometrischen Messungen. Die Ergebnisse zeigen, daß bei den Probanden ein geringes Niveau bei den Wendenleistungen, insbesondere bei den Abstoßgeschwindigkeiten, zu verzeichnen ist. Parallel dazu ergeben sich erhebliche Defizite in den vertikalen konzentrischen und reaktiven Sprungkraftfähigkeiten. Probanden mit höherer Abstoßgeschwindigkeit zeigen eine zunehmende Kontaktzeit bei den Wenden sowie ein gutes Leistungsniveau bei den Sprunghöhen im Squat Jump und Counter Movement Jump. Die Probanden mit den längeren Kontaktzeiten erreichen im Mittel eine um 0,26m/s höhere Abstoßgeschwindigkeit. Ein möglicher Erklärungsansatz für dieses Ergebnis ist, daß die Schwimmer verschiedene Muskelarbeitsweisen beim Wendenabstoß (eine vorwiegend konzentrische oder eine reaktive im Sinne eines langsamen Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus) realisieren. Die Ergebnisse der bisher durchgeführten Studien führen zu der Annahme, daß eine Verbesserung der Sprungkraftfähigkeiten und ein angestrebter Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus bei der Abstoßbewegung zu einer vergrößerten Impulsproduktion und somit höheren Abstoßgeschwindigkeiten führt. (Quelle: Datenbank SPOFOR, geändert lue)