Prävention durch körperliche Aktivität - was ist gesichert?

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Dickhuth, H.H.; Berg, A.; Schmid, K.; Röcker, K.; König, D.
Erschienen in:Prävention und Rehabilitation : Symposiumsbericht Bad Sassendorf 2006
Veröffentlicht:Köln: Sportverl. Strauß (Verlag), 2007, S. 9-19, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200712003716
Quelle:BISp

Abstract

Eine Bedeutung der körperlichen Aktivität in der Prävention von Auftreten von Erkrankungen ist bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts bestritten worden oder war zumindest nicht eindeutig geklärt. Die ersten größeren Studien mit noch unvollkommenem Design konnten insbesondere im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den 70er Jahren jedoch die präventive Bedeutung nachweisen. Mit den verbesserten epidemiologischen Techniken der 80er Jahre wurde auf die Effektstärke des unabhängigen Risikofaktors körperliche Inaktivität in großen Studien dokumentiert, die im wesentlichen aus dem angloamerikanischen und skandinavischen Raum stammten. Die Einführung des Begriffes "evidence based" verschärfte nochmals erheblich die Anforderungen an die Kriterien, mit den Effekte von körperlicher Aktivität belegt werden können. Während die positiven Wirkungen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch zahlreiche Studien mit hohem Evidenz-Grad I und II gesichert sind, ist dies für andere Erkrankungen weniger gut untersucht bzw. konnte dies zum Teil nicht nachgewiesen werden. Positive Effekte mit einem Evidenz-Grad I bis III finden sich bei bestimmten Tumorerkrankungen, der Adipositas, der Hypertonie, des Diabetes, der Osteoporose und bei psychischen Erkrankungen, insbesondere der Depression. Der Kreis der Erkrankungen erweitert sich ständig. Aufgrund der zunehmenden Kosten im kurativ-therapeutischen Bereich steigt die Bedeutung der Prävention zusätzlich, da bei einer Reihe von Erkrankungen die körperliche Aktivität bei der sogenannten "number needed to treat" (NNT) eine Reihe von medikamentösen Therapieformen deutlich übertrifft. Hauptaufgabe für die Zukunft wird die bessere Definition von Risikopopulationen, die Optimierung der geeigneten Form der körperlichen Aktivität und die Schaffung von Strukturen zur Umsetzung von körperlicher Aktivität als Prävention sein. Verf.-Referat