Das Bewegungsverhalten von Primarschulkindern in der Schweiz

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Moses, Sarah; Meyer, Ursina; Puder, Jardena; Roth, Ralf-Dieter; Zahner, Lukas; Kriemler, Susi
Erschienen in:Schweizerische Zeitschrift für Sportmedizin und Sporttraumatologie
Veröffentlicht:55 (2007), 2, S. 62-68, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1022-6699, 1422-0644
Schlagworte:
USA
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200711003278
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Auch bei Kindern ist der gesundheitlich positive Effekt von körperlicher Aktivität (KA) unumstritten. Das Bewegungsverhalten von Schweizer Primarschulkindern wurde bisher noch wenig erforscht. Ziel der Studie war deshalb die Erfassung von Ausmass und Intensität der KA auch im Vergleich zu Kindern aus anderen Ländern, Art und Umfang der Beteiligung in Sportvereinen, des Verteilungsmusters der KA innerhalb der Woche sowie die Erfassung von Faktoren, welche mit einer tiefen KA assoziiert waren. Methode: 540 Kinder aus 26 zufällig ausgewählten Schulklassen der Kantone Aargau und Baselland, stratifiziert nach Alter (1. und 5. Klasse), geografischer Wohnlage (Stadt/Land) und nach ethnischer Herkunft (10–30% Migranten) nahmen an der Studie teil. 391 Kinder (73%) trugen einen Bewegungssensor (MTI) kontinuierlich über 7 Tage. Erfasst wurden die totale körperliche Aktivität (totale Bewegungscounts / tägliche Wachzeit) sowie die in mässig intensiver und intensiver KA verbrachte Zeit. Die KA wurde zusätzlich mittels Fragebogen erhoben, welcher auch sozioökonomische Fragen enthielt. Die Hautfaltendicke wurde mittels Caliper erfasst. Resultate: Knaben bewegten sich signifikant mehr als Mädchen in beiden Alterskategorien, und 5.-Klässler waren weniger aktiv als 1.-Klässler, obwohl die Beteiligung in Sportclubs zunahm von 43 auf 68% bei Knaben und von 35 auf 58% bei den Mädchen. Die totale KA der Knaben und Mädchen war signifikant höher als diejenige von gleichaltrigen Knaben und Mädchen aus den USA, Dänemark und Portugal, nicht aber im Vergleich zu Knaben und Mädchen aus Estland. Die Kinder bewegten sich mehr an Wochentagen als am Wochenende (773±21 vs. 676±28 cpm, p<0.01). Alter, Geschlecht und das Übergewicht des Kindes waren assoziiert mit einer geringeren totalen KA des Kindes (681±38 vs. 750±25 cpm, p<0.05, für übergewichtige vs. normalgewichtige Kinder). Keine Assoziation mit der totalen KA der Kinder fand sich für den Medienkonsum,
die ethnische Herkunft sowie Ausbildungsgrad, Übergewicht oder Sportvereinszugehörigkeit der Eltern. Schlussfolgerung: Trotz Mehrbeteiligung in Sportvereinen durch die 5.-Klässler nahm die totale KA von der 1. zur 5. Klasse ab. Da die KA vor allem an den Wochenenden tief war, sollten bewegungsfördernde Interventionsmassnahmen insbesondere auf familiärer Ebene stattfinden. Spezielle Anstrengungen sollten in Familien mit übergewichtigen Kindern gemacht werden. Verf.-Referat

Abstract des Autors

Health benefits of physical activity (PA) are indisputable for children as well as for adults. Little is known about the activity pattern of Swiss primary school children. The aim of the study was therefore to determine the extent and intensity of PA also compared to children of other countries, participation in sports clubs, the pattern
within the week, as well as the determination of factors which were associated with a low PA. Methods: 540 children from 26 classes of the cantons of Aargau and Baselland were randomized and stratified by age (1st and 5th grade), geographic region (urban, rural) and by ethnicity (10–30% migrants). 391 children (73%) wore an accelerometer (MTI Actigraph) for 7 consecutive days. Total PA (total counts / daily waking hours), as well as the time spent in moderate and vigorous PA were assessed. PA was also determined using questionnaires, which also included information about the socioeconomic state. Skinfold thickness was measured with skinfold calipers. Results: Boys were significantly more active than girls at both age groups, 5th grade children were less active than 1st grade children, although the participation in sports clubs increased from 43 to 68% in boys and from 35 to 58% in girls. Compared to Portugal, Denmark and the USA, but not to Estland, the children were significantly more active. The total PA of the children was significantly higher on weekdays than on weekends (773±21 vs. 676±28 cpm, p<0.01). Class, gender and the child being overweight, but not media use, ethnicity, educational level of the parents, parental degree of PA, were significantly associated with total PA (681±38 vs. 750±25 cpm, p<0.05, for overweight vs. normal weight children). Conclusion: Despite the increased participation of 5th grade children in sports clubs, the total PA
decreased from 1st grade to 5th grade children. Since PA was mainly reduced at weekends, activity based intervention programmes should include the whole family. Special attention should be given to families with overweight children. Verf.-Referat