Sport, Zuwanderung und Minderheiten in Deutschland : zur Geschichte eines Vorurteils

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Blecking, Diethelm
Erschienen in:SportZeiten
Veröffentlicht:7 (2007), 2 (Dokumentation der Tagung "Hosted by the Krauts" : Aktualisierung von Geschichte im Fußballstadion ; in Zusammenarbeit mit der Gedenk- und Bildungsstätte >Haus der Wannsee-Konferenz<), S. 31-43, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1617-7606
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200711003092
Quelle:BISp

Abstract

Verf. untersucht den Zusammenhang von Zuwanderung und Sport in Deutschland ausgehend von der politischen und sozialen Wirklichkeit seit der Gründung der Deutschen Reiches 1871. Verf. zeigt, dass die preußisch-deutsche Machtpolitik durch administrative Maßnahmen die zahlreichen ethnischen und nationalen Minderheiten, so z. B. die „Reste der polnischen Adelsrepublik“, aber auch Wallonen, Dänen, Elsässer, Lothringer, Sorben sowie die autochthonen Gruppen der deutschen Juden „auszugrenzen“ versuchte. Bei dieser Herrschaftspolitik des Kaiserreichs, welche eine „Germanisierung“ der Gesellschaft zum Ziel hatte, handelte es sich um eine „deutsch-nationale Offensive“, die vor allem gegen die slawischen und jüdischen Bevölkerungsteile gerichtet war. Deutsch-nationale Kampfverbände wirkten an dieser Strategie ebenso mit wie der Deutsche Turnerbund (DT), der als größte Sportorganisation im Kaiserreich das „erfolgreiche“ Modell einer deutschen Nationalbewegung nach Jahn fortzuführen versuchte. Als Folge dieser schleichenden Ausgrenzung kam es innerhalb des organisierten Sports über die Kaiserzeit hinaus bis hin zum Dritten Reich zu ethnischen Gruppenbildungen, über die Verf. berichtet. Lemmer