Die frühen Jahre eines Zehnkämpfers: Das Training von André Niklaus. Teil 2

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Buder, Katrin
Erschienen in:Leichtathletiktraining
Veröffentlicht:18 (2007), 8, S. 28-39
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0939-8392
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200710002829
Quelle:BISp

Abstract

Während im ersten Teil dieses Beitrags (Leichtathletiktraining, 6/2007, S. 12-21) der systematische Aufbau von André Niklaus’ Grundlagentraining und der Übergang von der Schüler- in die Jugendklasse ausführlich dokumentiert wurden, stehen in diesem Teil die wesentlichen Inhalte des Aufbautrainings und die kontinuierliche Leistungsentwicklung Niklaus’ im Zentrum der Betrachtung. Beim kontinuierlichen Aufbau des Trainings von André Niklaus, vom kindgemäßen Beginn bis hin zum Juniorenbereich, wurden folgende Grundsätze konsequent berücksichtigt: [1] Das Training soll vor allem interessant, abwechslungsreich und variabel sowie den Altersbereichen entsprechend und mit einer breiten Grundlagenausbildung und vielfältigen Bewegungserfahrungen gestaltet werden. Außerdem müssen verschiedenste koordinative und konditionelle Fähigkeiten in unterschiedlichen Wertigkeiten entwickelt und allmählich aufgebaut werden. [2] Die Erhöhung des Belastungsumfangs erfolgt allmählich über das langsame Steigern der Trainingshäufigkeit und mit dem Ziel einer steten Verbesserung der allgemeinen und speziellen Belastungsverträglichkeit. [3] Das Grundlagentraining hat einen hohen Anteil an allgemein-vielseitigen Übungen, deren Einsatz in den Abschnitten des grundlegenden, allgemeinen und disziplinspezifischen Aufbaus erfolgt und die später auch als regeneratives oder kompensatorisches Training dienen können. [4] Es sollte ein systematischer Aufbau der Trainingsbelastungen und somit die Erarbeitung einer hohen Belastungsverträglichkeit als Basis angestrebt werden, um Voraussetzungen für die Entwicklung der wesentlichen speziellen Trainings- und Wettkampfanforderungen zu schaffen. [5] Das speziell-vielseitige Training wird im Grundlagentraining allmählich über die Technikausbildung als Lerntraining erhöht. [6] Im Aufbautraining wird zunächst über den Einsatz spezieller Trainingsmittel und entsprechender Trainingsmethoden mit der Erhöhung der speziell-vielseitigen Übungen begonnen. Dabei müssen stets die Belastungsprinzipien beachtet werden. [7] Spezielle und intensive Trainingsmittel dürfen auf keinen Fall zu früh eingesetzt werden. [8] Eine ständige Zusammenarbeit mit dem Elternhaus, der Schule, der Sportmedizin, der Physiotherapie und mit den Verantwortlichen aller beteiligten Verbände (LV, DLV) ist Pflicht. [9] Die Entwicklung der Persönlichkeit des Athleten sollte beobachtet und begleitet werden. Dabei findet der Sportler im Idealfall immer mehr von der Fremd- zur Selbstbestimmung und der Bewusstseinsgrad erhöht sich innerhalb des Trainings. [10] Es muss ein konstantes Umfeld geschaffen werden (z. B. Trainingsgruppe, Verein, Trainer, Bereiche des OSP). [11] Durch Teambildung mit einigen Spezialisten und in der Trainingsgruppe kann man mehr erreichen als ein „Einzelkämpfer“! [12] Es ist wichtig, immer wieder Motivation aufzubauen. Mit neuen Zielen, Aufgaben, Herausforderungen und unter Einfluss der Gruppendynamik kann die Freude am Sport und die Begeisterungsfähigkeit immer wieder neu entfacht werden. [13] Einhergehend mit einer Karriereplanung erfolgt der Wechsel von Gruppen- zu individuellen Trainingsplänen unter Beachtung der Rahmentrainingspläne. [14] Das Training sollte ständig auf Qualität überprüft werden. Hier können Leistungsdiagnostiken, Technikanalysen und verschiedene Wiederherstellungsmaßnahmen zum Einsatz kommen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)