Abstract

Fußball ist in irgendeiner Form immer in den Schlagzeilen, sei es in Gestalt von Spielern, die sich auf irgendeine Art unangepasst verhalten, von Vereinen, die unter finanziellen Schwierigkeiten leiden, oder von Fernsehgesellschaften, die über Übertragungsrechte streiten. Die Auswirkungen der an Starfußballspieler gezahlten großen Geldsummen und das Unvermögen junger, durch die Medien in einen meist ungerechtfertigten Berühmtheitsstatus gepuschten Spieler, damit richtig umzugehen, sind vielfach Thema der Berichterstattung. Im Kern jedoch sind alle diese medial transportierten Erscheinungen ein Ausdruck der Schwierigkeit, ein Spiel zu kontrollieren, dessen gegenwärtige Funktion als entscheidender „Inhaltslieferant“ für die neuen Medien brutal ausgenutzt wird. Vor diesem Hintergrund analysieren Verf. die Auswirkungen medialer Veränderungen auf die Fußballindustrie, wobei sie sich auf ausführliche Interview mit entscheidenden Personen sowohl in der Medien- als auch in der Fußballindustrie berufen. Untersucht werden u. a. die Finanzierung des Fußballspiels, die zunehmende Bedeutung der Rechte und des Rechte-Managements in der Fußball- und Medienindustrie sowie die Versuche der Vereine, ihre eigene „Medienkapazität“ zu entwickeln. Angesichts der Tatsache, dass die Medien, die Wirtschaft und die Fans versuchen, den Sport im 21. Jahrhundert umzudefinieren, steht jedoch die Untersuchung des Kampfes um die Kontrolle des Fußballspiels im Mittelpunkt des Buches. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)