Spitzensport und Sportwissenschaft - eine oftmals schwierige Partnerschaft

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Joch, Winfried
Erschienen in:DSB-Jahresmagazin
Veröffentlicht:2006, 2005/2006, S. 36-38, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200609002236
Quelle:BISp

Abstract

Die Notwendigkeit zur Kooperation von Sportwissenschaft und Sportpraxis ist problembelastet, aus Sicht des Sports geniessen Politik und Wirtschaft höhere Partnerpriorität als die Wissenschaft. Durch Doping, Manipulation, Korruption, Gewalt und Umweltzerstörung gibt es auch unter Sportwissenschaftlern teilweise erhebliche Vorbehalte gegenüber dem Leistungssport, insbesondere dem Kinder-Leistungssport. Der Verf. kommt zu der Folgerung, dass Dopingmißbrauch in erster Linie das Ergebnis der Kooperation von Sport und Wissenschaft ist; das Verhalten der Jurisprudenz, insbesondere unter Wahrung der "Athletenrechte", ist inkonsequent und nicht immer vorbildlich bei der rigorosen Bekämpfung von Dopingmißbrauch; Pochen auf den Ethos der eigenen Wissenschaft - wie das Schweigerecht der Mediziner - behindert häufig die Aufklärung von Missständen. Zudem richtet sich das Forschungsinteresse der Sportwissenschaft nicht nur auf den Spitzensport, sondern auf den Freizeit-, Breiten-, Schul- und Gesundheitssport. Der Verf. postuliert, dass Sport, Spitzensport und Wissenschaft sowohl kooperieren als sich auch gegenseitig überbieten müssen, um dauerhaft und für beide Seiten gewinnbringende Erkenntnisse und Leistungssteigerungen zu erzielen. Hermann-Möller