Abstract

Verf. will mit seiner Arbeit auf die Möglichkeiten der Anwendung kinematischer Analysen als Quelle für Erkenntnisse der technischen Grundlagen einer Bewegung auf dem Gebiet ästhetischer Sportarten, konkret im Gerätturnen, hinweisen. Am Beispiel der kinematischen Analyse schwieriger Abschlüsse von Kombinationen an den Ringen will er die Unterschiede bei gelungener Lösung einer konstanten Übung durch verschiedene Turner zeigen. Analysiert wurden sieben Übungen aus zwei verschiedenen Kategorien (8 Finalisten an den Ringen bei den Europameisterschaften 1994 in Prag). Es sind folgende Ergebnisse zu verzeichnen: 1. In ästhetischen Sportarten, zu denen das Gerätturnen gehört, wird die Bewertung der Leistung immer schwieriger durch die subjektive Betrachtung der einzelnen Kampfrichter; 2. Die Unterschiedlichkeit in den kinematischen Parametern der analysierten Übungen sind bei realem Verfolgen der Bewegung nicht so sichtbar wie aus dem Kinogramm, das für den Trainer eine wichtige Information der möglichen Arten der Durchführung ist; 3. Die präsentierten Arten des Abschlusses der Kombinationen an den Ringen sind derart strukturell unterschiedlich, dass es falsch wäre, das Üben des Doppelsaltos rückwärts gestreckt als Vorbereitung bzw. Vorstufe zur Version der Übung mit Drehung wahrzunehmen; 4. Die kinematischen Analysen sind eine wertvolle Quelle der Erkenntnis, und hinsichtlich der weiteren Vervollkommnung der technischen Geräte kann man auf diesem Gebiet weitere Entwicklungen erwarten, z.B. im Zusammenhang mit der Elektromyographie und der kinematischen Analyse. Schnürer