Verbundsysteme in der Nachwuchsförderung - Effiziente Kopplung von Spitzensport und Schule als Abstimmungs- und Akzeptanzproblem
Autor: | Thiel, Ansgar; Teubert, Hilke; Cachay, Klaus |
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Erschienen in: | Fußball in Geschichte und Gesellschaft : Tagung der dvs-Sektionen Sportgeschichte und Sportsoziologie vom 29.9.-1.10.2004 in Münster |
Veröffentlicht: | Hamburg: Czwalina (Verlag), 2006, S. 209-223, Lit. |
Forschungseinrichtung: | Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Sportgeschichte ; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Sportsoziologie |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Sammelwerksbeitrag |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU200606001319 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Will der deutsche Spitzensport international konkurrenzfähig bleiben, dann muss er eine effiziente Nachwuchsförderung garantieren. In diesem Zusammenhang stellt sich besonders die Frage, wie sich Schule und Leistungssport optimal koordinieren lassen. Um die Möglichkeit zu schaffen, dass Athleten Voraussetzungen erwerben, um „Weltmeister“ im Sport werden zu können, ohne dabei den Erfolg der gleichzeitig zu meisternden Schulkarriere zu gefährden, wurden im Jahr 1997 durch den Deutschen Sportbund die Verbundsysteme Schule-Leistungssport konzeptionell im nationalen Nachwuchsleistungssportkonzept verankert. Damit dies jedoch gelingt, ist eine Funktionalisierung der Schule aus der Sicht des Sports erforderlich, nämlich die Strukturen der schulischen Ausbildung so zu gestalten, dass eine effiziente sportliche Förderung nicht eingeschränkt wird. Um herauszufinden, wie die Umsetzung dieses Modells in die Praxis gelingt, welche Probleme sich aus der Sicht der unterschiedlichen beteiligten Akteure zeigen und in welchem Maße Funktion und Leistungen des Modells übereinstimmen, haben Verf. eine von der Sportstiftung NRW geförderte Studie zur organisationssoziologischen Analyse von Verbundsystemen durchgeführt. In diesem Betrag wird ein spezifischer Aspekt der Verbindung von Schule und Spitzensport thematisiert: die Frage nach den Schwierigkeiten der Kopplung von Schule und Leistungssport. Dabei wird das Problem der Kopplung in Verbundsystemen Schule-Leistungssport zunächst theoretisch konstruiert. Anschließend konzentrieren Verf. sich auf zwei spezifische, hoch praxisrelevante Voraussetzungen für den Erfolg von Verbundsystemen: die Abstimmung von Zeitstrukturen und die Akzeptanz der Verbindung durch die beteiligten Akteure. Im Fazit gelangen Verf. zur Einschätzung, dass die Kopplung von Spitzensport und Schule noch lange nicht optimal funktioniert. Eine Formalisierung der Verbindung ist nur in beschränktem Maße möglich, die informale Regulierung ist aber einer Fülle an Problemen ausgesetzt, die eine effiziente Abstimmung zur bestmöglichen schulischen und sportlichen Förderung der Nachwuchsathleten erschweren. Strategien zur Reduzierung dieser Probleme werden von Verf. angedeutet. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)