"Starke Kulturen" - Sportvereine im Spannungsfeld zwischen struktureller Veränderung und Existenzsicherung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Meier, Heiko; Thiel, Ansgar
Erschienen in:Fußball in Geschichte und Gesellschaft : Tagung der dvs-Sektionen Sportgeschichte und Sportsoziologie vom 29.9.-1.10.2004 in Münster
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2006, S. 181-189, Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Sportgeschichte ; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Sportsoziologie
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200606001309
Quelle:BISp

Abstract

Die Trägheit gegenüber strukturellen Veränderungen ist für Sportvereine charakteristisch. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Abwehr von Veränderungen für Vereine durchaus funktional ist. Denn Veränderungsbarrieren lassen sich Verf. zufolge auch als Ergebnis von Lernprozessen auffassen, deren Funktion darin liegt, Irritationen erfolgreich abzuwehren, um den Fortbestand der Organisationsstrukturen zu sichern. Gerade Sportvereine erweisen sich in der Erfüllung dieser Funktion als durchaus intelligente und lernfähige Organisationen, da sie bei der Errichtung von Veränderungsbarrieren auf vielfältige und variable Strategien zurückgreifen. Und dies aus gutem Grunde, denn „es kann auch, und gerade, bei Änderungen viel falsch gemacht werden, und es mag durchaus sein, dass gerade bei turbulenten Umwelten das Risiko von Organisationsänderungen zu hoch ist“ (Luhmann). Daher bietet „auch Trägheit in der Anpassung an Gelegenheiten Vorteile [...] und man [sollte] jedenfalls eine zu schnelle Anpassung an vorübergehende Umweltänderungen vermeiden“ (Luhmann). Trägheit bzw. Resistenz gegenüber strukturellen Veränderungen hat für Sportvereine demnach eine Schutzfunktion, um die den Anpassungsprozessen innewohnenden Risiken zu verringern. Vor diesem Hintergrund legt Verf. dar, dass Sportvereine regelrecht eine „Kultur der Abwehr“ von Veränderungen entwickelt haben. Da eine Kultur der Abwehr in der „Vereinskultur“ verborgen liegt, wird in einem ersten Schritt näher bestimmt, was unter Vereinskultur zu verstehen ist. Hierauf aufbauend werden in einem zweiten Schritt die Probleme näher beleuchtet, die Sportvereine damit haben, sich zu verändern. In einem dritten Schritt wird schließlich dargelegt, wie sich die aus den Veränderungsabsichten resultierenden Spannungen reduzieren lassen, d. h., welche Möglichkeiten Sportvereine haben, sich strukturell zu verändern, ohne damit ihre Existenz aufs Spiel zu setzen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)