Narrative Untersuchungen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Messmer, Roland
Erschienen in:Qualitative Forschungsansätze in der Sportpädagogik
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2005, S. 31-52, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200604000728
Quelle:BISp

Abstract

Narrationen bilden bei der "narrative inquiry" sowohl die Methode als auch die Form. Auch wenn der Prozess zwischen Feld und Repräsentation, den man als "narrative inquiry" bezeichnen könnte, simpel erscheint, erhält der Transformationsprozess von der Beobachtung zur Geschichte eine hohe Bedeutung. Diese Phasen werden von Verf. sowohl theoretisch beschrieben, als auch an einem konkreten Forschungsprojekt illustriert. Mit narrativen Texten ist die Absicht verbunden, Probleme, Widersprüche und damit pädagogische Geschichten zu finden. Bei systematischen Beobachtungen benötigt der Beobachter ein Einfühlungsvermögen in die Situation der beteiligten Personen, d.h. der Beobachter muss in der Phase der Datenaufnahme mitten ins Feld gehen. Da die Transformation von Feldtexten zu Forschungstexten in Form von Geschichten vom Beobachter Empathie verlangt, wird dieser Schritt erst nach mehreren Beobachtungen erfolgen. Um sich nicht zu sehr mit dem zu beobachtenden Feld zu identifizieren, sondern eine konstruktive Distanz zum Feld zu bewahren, sollte man: 1. eigene Zugänge zum Feld prüfen; 2. Absichten der Beobachtung im Auge behalten; 3. Übergänge der Beobachtung beachten; 4. Beziehungen zu den beobachteten Personen beachten und 5. Beobachtungen auf ihre Nützlichkeit hin überprüfen. Dieses Auspendeln zwischen '"falling in love" und "cooler observation" ergibt sich am ehesten durch die Transformation von Beobachtungsdaten zu Unterrichtsnotizen. Verf. gibt ausführliche Hinweise, wie Feldtexte zu erstellen sind. Anschließend wird erläutert, wie der Beobachter aus seinen Feldtexten Forschungstexte bzw. narrative Texte erstellt. Um von einem narrativen Text sprechen zu können, müssen folgende fünf Elemente vorhanden sein und dargestellt werden: Akteur, Ort, Instrument, Handlung und Ziel. Pädagogische Geschichten versichern in kleinen Stücken darzustellen, was in der Komplexität des Alltags nicht dargestellt werden kann. Hierfür liefert Verf. ein konkretes Beispiel. Abschließend begründet Verf. seine Abgrenzung von Fällen bzw. Fallgeschichten. Eine Geschichte steht für etwas Vergleichbares, das aber nicht begrifflich miteinander verglichen werden kann. Der Erkenntnisgewinn ergibt sich durch den Vergleich der Forschungstexte mit anderen Forschungstexten oder durch den Vergleich mit Beobachtungen im Feld (-> Mustergeschichte). Weinke