Therapeutisches Sandsackboxen in der Arbeit mit Frauen nach sexualisierter Gewalterfahrung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Niedecken, Birgit
Erschienen in:Sport und soziale Arbeit. Ein Modellprojekt der Evangelischen Fachhochschule Freiburg, der Südbadischen Sportschule Steinbach und der Badischen Sportjugend Freiburg
Veröffentlicht:Münster: Lit-Verl. (Verlag), 2004, S. 96-103, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200604000598
Quelle:BISp

Abstract

Das therapeutische Sandsackboxen ist eine mögliche therapeutische Intervention bei psychisch erkrankten Menschen. Durch das therapeutische Sandsackboxen soll mehr Lebenskompetenz gewonnen sowie die Beziehungs- und Handlungsfähigkeit verbessert werden. Verf. nahm als teilnehmende Beobachterin an der De’Ignis Fachklinik für Psychiatrie und Psychosomatik in Egenhausen an durchgeführten Einheiten des therapeutischen Sandboxens teil. Es wurden Interviews mit in der Kindheit sexuellen missbrauchten Frauen, die Erfahrungen mit dem Sandsackboxen gesammelt haben, durchgeführt und ausgewertet. Durch das Boxen wird die Wut, die die missbrauchten Frauen ihrem Täter gegenüber empfinden, nach außen gekehrt und so geäußert. Jedoch verschwindet die Wut durch das Boxen auf den Sandsack nicht. Aber dadurch kann die Gefahr gemindert werden, dass die Wut autoaggressive Formen annimmt. Für viele Frauen ist das Boxen eine ungewohnte Erfahrung ihre physischen Kräfte in einer kämpferischen Tätigkeit zu spüren. Viele von ihnen sind überrascht, über wie viel Kraft sie verfügen und merken, dass sie gar nicht so schwach sind, wie sie immer dachten. Setzen die Frauen die positiven Erlebnisse, die sie am Sandsack gemacht haben, in ihrem Leben um, ist die Folge in der Regel ein besseres Selbstvertrauen. Sie beginnen zu sich zu stehen und ihren Willen zu äußern. Nicht unterschlagen sollte man, dass das Erlernen von Lebenskompetenz und Beziehungsfähigkeit ein längerer Prozess ist, der im therapeutischen Sandboxen seinen Anfang finden kann. Weinke