Abstract

Vor dem Hintergrund einer einerseits wachsenden Bedeutung von betrieblicher Gesundheitsförderung aber einer andererseits mangelnden Datenlage über Umfang, Form und Qualität von entsprechenden Programmen führen Verf. eine quasi-experimentelle Längsschnittstudie durch, die Auskunft über die Effektivität von Sport, Spiel und Bewegung auf psycho-soziale Variablen geben soll. Der Aufsatz konzentriert sich auf die Bedarfsanalyse und die Entwicklung eines differenzierten Sportangebots, das sich an den individuellen Bedürfnissen der Teilnehmer orientiert. In einer ersten Datenerhebung wurden 247 Mitarbeiter einer Einrichtung des öffentlichen Dienstes in Bezug auf mögliche Defizite in ihrer psychischen Gesundheit befragt. Bei den psychosozialen Variablen handelt es sich dabei um die Wahrnehmung bestimmter belastender Faktoren, die allgemeine wahrgenommene Intensität der Belastung, die Beschwerdewahrnehmung, die generelle Lebenszufriedenheit, die wahrgenommene soziale Unterstützung, die allgemeine Selbstwirksamkeit, das Körperkonzept und die sport- und bewegungsbezogenen Fähigkeitswahrnehmungen. Bei der Analyse der Daten zeigen sich sowohl geschlechts- als auch alterspezifische Unterschiede, die dann in der Konzeption von gruppenspezifischen Interventionen berücksichtigt werden. Die Schwerpunkte der drei Bewegungsangebote, die dann detailliert mit ihren konkreten Inhalten beschrieben werden, sind Interaktion und Kommunikation, Beschwerdewahrnehmung mit dem zentralen Problemen Verspannungen und Rückenschmerzen sowie Verbesserung der Koordination und der konditionellen Fähigkeiten. Durch den bedarfsanalytischen Ansatz und die Programmdifferenzierung soll einer mangelnden Anpassung an das jeweilige Unternehmen entgegengewirkt werden. -bo-