Ziele, Zielgruppen und Programme im Gesundheitssport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Brehm, Walter
Erschienen in:Fitness- und Gesundheitstraining - wem nützt was? : 19. Darmstädter Sport-Forum
Veröffentlicht:Darmstadt: 2005, S. 37-54, Lit.
Herausgeber:Technische Universität Darmstadt / Institut für Sportwissenschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200512002755
Quelle:BISp

Abstract

Verf. gibt zunächst einen theoretischen Überblick über die Kennzeichen, Kernziele und Zielgruppen des Gesundheitssports und stellt dann die konkreten Merkmale des Programms „Gesund und Fit“ vor, wobei seine generellen Empfehlungen und die konkrete Strukturierung seiner praktischen Einheiten erläutert werden. Dann erfolgt eine Evaluation des Programms anhand einer Längsschnittstudie, die sich über drei Jahre erstreckt und vier Messzeitpunkte aufweist. Nach dem Pretest (t1) vor Beginn des Gesundheitssportprogramms fand der erste Posttest (t2) nach seinem Abschluss statt, weitere Messungen zur Kontolle der Nachhaltigkeit (t3 und t4) erfolgten nach jeweils einem weiteren Jahr. Für den in der vorliegenden Untersuchung betrachteten Zeitraum t1 bis t3 umfasste die Stichprobe 117 Personen, wovon 83 Programmteilnehmer mit Bewegungsmangel waren und 34 Breitensportler, die als Kontrollgruppe dienten. Die Geschlechterverteilung zwischen Frauen und Männern betrug 3:2, der Altersdurchschnitt lag bei fast 50 Jahren. Als Variable dienten Bindung an sportliche Aktivität, Kalorienverbrauch, Fitness, Risikofaktoren des metabolischen Syndroms und subjektive Gesundheit. Die Bindung an sportliche Aktivität wurde anhand der Abbrecherquote und der prozentualen Teilnahmehäufigkeit ermittelt. Dabei wird deutlich, dass nach zwei Jahren mehr als zwei Drittel der Kursteilnehmer weiterhin sportlich aktiv sind, so dass bei der Mehrheit durch das Programm eine Verhaltensänderung erreicht wurde. Der Kalorienverbrauch pro Woche wurde in der Kursgruppe während der Kursteilnahme auf durchschnittlich 1000 kcal gesteigert, im folgenden Jahr stieg er bei 60 Prozent weiter an auf durchschnittlich 1320 kcal. Die Fitness mit den Parametern Ausdauer, Beweglichkeit, Kraft und Kondition verbesserte sich während des Programms bei der Subgruppe mit geringer Fitness am stärksten, bei weiter erhöhter sportlicher Aktivität zeigte sich bei dieser Gruppe zusätzlich auch nach dem Kurs eine weitere Fitnesssteigerung. Die Variable Risikofaktoren des Metabolischen Syndroms umfasst die Risikofaktoren Blutdruck, Blutzucker, Blutfette und Body-Mass-Index. Bei Kursteilnehmern mit hoher Risikobelastung kam es im Untersuchungszeitraum zu einer deutlichen Verbesserung, auch wenn sie im Vergleich zu anderen Subgruppen trotz einer Annäherung weiterhin die höchste Gefährdung aufwiesen. Bei der Variable subjektive Gesundheit beschrieben Kursteilnehmer, die vor dem Programm einen subjektiv schlechten Gesundheitszustand angaben, besonders deutliche Verbesserungen. In der Diskussion der Ergebnisse konstatiert Verf. die Wirksamkeit des Gesundheitssportprogramms sowohl in Hinblick auf die Anregung zur regelmäßigen sportlichen Aktivität als auch in Hinblick auf eine Erhöhung der Fitness, eine Verbesserung des subjektiven Gesundheitsbewusstseins und eine Reduktion von Risikofaktoren. Auch die Nachhaltigkeit der positiven Effekte konnte belegt werden. Die Teilnehmer mit den schlechtesten Ausgangswerten profitierten dabei am meisten. Die Studie belegt somit laut Verf. die Bedeutung von Gesundheitssportprogrammen für die Prävention und als Mittel der nicht-medikamentösen Therapie. Bomans