Abstract des BISp

Verf. geht in seinem Artikel auf die muskuläre Ermüdung bei kurzen, hochalpinen Belastungen ein. Er listet die Strukturen auf, an denen muskuläre Ermüdung auftreten kann und geht auf die in der Literatur am häufigsten genannten Faktoren, wie Sauerstoffmangel und das Absinken der ATP-Konzentration, ein. Es ist anzumerken, dass die meisten dieser Faktoren bei Versuchen mit isolierten Muskeln bei einer Temperatur zwischen 20 und 25°C gemessen wurden. In einer Untersuchung an Propanden mit einer Stoffwechselerkrankung wurde die Rolle des pH-Wertes bei Ermüdung untersucht. Der Ausgangs-pH-Wert lag bei allen Versuchspersonen in Ruhe bei 7,0. Die Dauer der Arbeit (30 Prozent der maximalen willkürlichen Kontraktionskraft bis zur muskulären Erschöpfung) schwankte zwischen 100 und 190 Sekunden. Der pH-Wert sank bei den Probanden mit mitochondrialer Myopathie auf 6,56, bei den Versuchspersonen mit Phospho-Fructo-Kinase-Defizit blieb der pH-Wert nahezu unverändert und bei den Probanden mit McArdle’s Disease stieg der pH-Wert auf 7,15. Das bedeutet, dass muskuläre Ermüdung und ein Absinken des pH-Wertes nicht kausal miteinander in Verbindung stehen müssen. Verf. stellt weitere Studien vor, die die Ermüdung mit einem Absinken der Phosphate untersuchen. Aus diesen Untersuchungen geht hervor, dass die Rolle der Azidose sowie die Bedeutung des Energiestoffwechsels lange Zeit überschätzt worden ist. Ob muskuläre Ermüdung überhaupt bei der Abnahme der Leistung zum Tragen kommt, oder schon vorher eine zentrale Ermüdung einsetzt und zum Abbruch der Belastung führt, ist noch vollkommen offen. Weinke (unter Verwendung originaler Textpassagen)