Die sportliche Entwicklung unserer Kinder zwischen jugendlichem Altersdiabetes und Doping

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Geiger, Ludwig
Erschienen in:FdSnow
Veröffentlicht:11 (2002), 21, S. 36-39
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1864-5593
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200505001290
Quelle:BISp

Abstract

Der pervertierten Entwicklung einer jugendlichen Altersdiabetes (Typ II) als Folge von Bewegungsmangel und überkalorischer Ernährung steht eine an der Oberfläche bleibende Fitnessbewegung mit unkritischer Einnahme von Antiaging-Hormonen und Dopingpräparaten sowie ein Hochleistungssport im Grenzbereich von Leistung, aber auch schädigendem Doping gegenüber. Durch die Zunahme von Bewegungsmangel bei Kindern ist die TypII-Zuckerkrankheit die Spitze des Eisberges unter dem Schäden am Bewegungsapparat, insbesondere Halteschäden, frühzeitige Gelenkknorpeldegeneration und Störungen der Bewegungskoordination liegen, die motorische „Verplumpung“, Unfallneigung, Übergewicht und mangelndes Bewegungslernen im „goldenen Lernalter“ von 6-12 Jahren bewirken. Weiterführende psychosoziale, psychosomatische und psychische Störungen können auch auf Bewegungsmangel zurückgeführt werden, da diese Erkrankungen bei sporttreibenden Jugendlichen signifikant seltener sind. Ein Weg aus dem Dilemma ist das „Erlernen“ von Bewegung: die Bewegungsnotwendigkeit muss erkannt und daher ein Bewegungsbewusstsein entwickelt werden. Bewegung muss gelehrt und gelernt werden, vor allem im Elternhaus, in Kindergärten und in Schulen. Nach humanistischen Gesichtspunkten ist die derzeitige Schulsportsituation eine kulturpolitische Schande. Auch die Defizite im Leistungssport lassen sich erklären aus der ungenügenden psycho-neuro-motorischen Ausbildung im Schulsport, wodurch die wesentlichen basismotorischen Eigenschaften häufig fehlen. In der Verantwortung steht aber neben genannten Einrichtungen auch die Politik, denn eine gesunde sportliche Entwicklung im Breiten- wie im Leistungssport ist auch eine Frage von Kultur. Amendt