"Geboren, um für Schalke zu sterben": Fußballfans und ihr Bekenntnis

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Noss, Peter
Erschienen in:Fußballver-rückt: Gefühl, Vernunft und Religion im Fußball. Annäherungen an eine besondere Welt
Veröffentlicht:Münster: Lit-Verl. (Verlag), 2004, S. 125-131, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Fan
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200504000898
Quelle:BISp

Abstract

Ein distanzierter, religionskritischer Blick reicht nicht aus, um die Welt der Fußballfans zu begreifen. Diese Welt erschließt sich erst durch Teilhabe. Insbesondere die englischen und deutschen Industriestädte und -regionen wie das Ruhrgebiet boten und bieten bis heute den Nährboden für gewachsene Traditionen von Fußballclubs. Borussia Dortmund entstand im Kontext von christlicher Gemeindearbeit und bis heute weiß man um diese Verbindung. Spiel/Sport und Religion waren in den frühen Zeiten der Menschheit und in der antiken Welt eng miteinander verbunden. Die religiösen Motive der Olympischen Spiele sind auch heute noch an ihren religiös besetzten und emotional aufgeladenen Ritualen (Eröffnungs- und Siegesfeiern) erkennbar. In der westlich geprägten Moderne traten die Bereiche auseinander und verselbständigten sich. Dabei lud sich das Spiel mit religiösen Mythen auf und wurde durch die Medien einer Wiederverzauberung unterzogen, ohne einen Bezug zum Unbedingten, zur erlösenden Transzendenz herstellen zu können. Dies bleibt den „echten“ Religionsgemeinschaften vorbehalten. Wenn sich Kirche in diesem Milieu ins Spiel bringen will, dann kann das Verf. zufolge nur durch kommunikative Teilhabe in Gestalt von Fan-Arbeit geschehen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)