Fußball, Spieltheorie und Schalke 04

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Trockel, Walter
Erschienen in:Fußballver-rückt: Gefühl, Vernunft und Religion im Fußball. Annäherungen an eine besondere Welt
Veröffentlicht:Münster: Lit-Verl. (Verlag), 2004, S. 69-78, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200504000891
Quelle:BISp

Abstract

Die Spieltheorie versucht – grob gesagt – zu analysieren, wie in einer Gruppe rational planender Individuen mit unterschiedlichen Interessen die einzelnen Personen in sinnvoller Weise agieren. Das Thema Fußball bietet eine große Anzahl unterschiedlichster Szenarien an, deren jeweilige spieltheoretische Modellierung und Analyse sehr verschiedene Methoden und Herangehensweisen erfordern kann. Zwar könnte man ein Fußballspiel im Prinzip als ein Zwei-Personen-Spiel wie Schach modellieren, etwa gespielt zwischen den beiden Trainern, aber viel komplexer als Schach (so bedürfen beim Schach im Gegensatz zum Fußball z. B. die Entscheidung zu einem bestimmten Zug und Aktion, d. h. der Zug selbst, keiner konzeptuellen Unterscheidung, die Entscheidung wird vollständig umgesetzt; im Fußball hingegen kann ein Pass, für den ein Spieler sich entschieden hat, desolat ausgeführt werden – mit ganz anderen als den geplanten Konsequenzen), aber von einer generellen Eroberung des Fußballs durch die Spieltheorie kann keine Rede sein. Es kann jedoch behauptet werden, dass die Reichhaltigkeit des Fußballs in all seinen Aspekten als eines „Systems“ im soziologischen Sinne suggeriert dass alle Vorteile der Spieltheorie, die sie zur der Sprache der Sozialwissenschaften gemacht haben, auch für die Welt des Fußballs relevant sind. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)