Athen 2004 - Innovatives von den Herstellern : was gab es bei den Olympischen Spielen in Athen Neues im Bereich Laufschuhe, Spikes und Bekleidung?

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Bartonietz, Klaus
Erschienen in:Leichtathletiktraining
Veröffentlicht:15 (2004), 9, 18-21
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0939-8392
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200503000708
Quelle:BISp

Abstract

Die in Athen herrschenden Temperaturen über 30 Grad Celsius machten das schnelle Verdunsten von Schweiß zu einer wichtigen Aufgabe für die Wettkampfbekleidung, sonst würde diese schnell an Gewicht zulegen und der Körper würde nicht wie erforderlich abgekühlt. Für die Olympischen Spiele 2004 hatte die Firma Nike ihren Swift-Suit-Anzug, mit dem Cathy Freeman 2000 die Goldmedaille über 400 m gewonnen hatte noch leichter, atmungsaktiver und mit verbesserter Passform gestaltet. Ferner hatte Nike bei der sog. Seam-Technologie die Nähte dorthin verlagert, wo sie den Luftwiderstand nicht mehr erhöhen können, z. B. auf den Rücken. Adidas lässt bei der ClimaCool-Bekleidung eine Art kühlenden Kamineffekt über den Rücken zur Wirkung kommen. Dreidimensionale Strukturen des Materials sorgen dafür, dass dieses nur punktweise auf der Haut aufliegt. Dieser neuartige Belüftungseffekt wird auch bei Adidas-Laufschuhen um Bereich der Mittelsohle eingesetzt. Die neue Adidias ForMotion-Sprintbekleidung soll die Leistungsfähigkeit der Sprinter regelrecht verstärken. Zu diesem Zweck sind spezielle elastische Bänder zwischen den Oberschenkeln und dem Rumpf eingearbeitet. Sie nehmen Bewegungsenergie von den Beinen auf und geben diese wieder zurück. Eine wohldosierte Kompression des Materials auf die oberflächliche Muskulatur unterstützt diese und mindert Vibrationsvorgänge. Das soll Energieverluste und Ermüdungserscheinungen verringern und sich positiv auf die Bewegungsgenauigkeit und die Technik auswirken. Sog. Kühl-Westen wirken dem Hochlaufen der Körpertemperatur entgegen, was einen leistungsfördernden Effekt haben kann. Bei den „kühlenden Kleidungsstücken“ werden Packungen aus Eis oder Gel genutzt oder es kommen Wasser absorbierende Kristalle zum Einsatz. Auch wird die Verdunstungskälte genutzt. Letztlich wird auch bei der Sportbekleidung auf psychologische Effekte gesetzt: Wenn ein Athlet davon überzeugt ist, dass er schnell aussieht, dann wird er wohl auch schnell(er) laufen können. Zumindest glaubt er daran und drückt das durch seinen Habitus aus. So ein „schneller Eindruck“ kann z. B. durch bestimmte vorwärts weisende Markierungen auf dem Dress erweckt werden. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)