Zu innovativen Modellen der Talentförderung – Ergebnisse einer empirischen Studie zu jugendlichen Fußballspielern der Berliner Sportbetonten Schulen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Klimek, Guido; Gerlach, Erin
Erschienen in:Sportwissenschaft rund um den Fussball : 12. Jahrestagung der dvs-Kommission Fussball vom 22.-29.9.1996 in München ; Beiträge und Analysen zum Fussballsport IX
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 1998, S. 149-166, Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft ; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Kommission Fußball
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200502000332
Quelle:BISp

Abstract

Als Nachfolger der Kinder- und Jugendsportschulen der DDR haben sich in den neuen Bundesländern die sogenannten Sportbetonten Schulen etabliert. Diese sind gekennzeichnet durch die Abstimmung von Unterrichts- und Trainingszeiten, die Möglichkeit zur Internatsunterbringung, schulische Stütz- und Fördermaßnahmen für leistungssportlich stark beanspruchte Schüler, ein sportgerechtes Verpflegungsangebot, medizische und psychologische Betreuung sowie eine Karriereberatung. Der vorliegende Artikel fasst Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zusammen, die 1992 im Auftrag des Berliner Senats in Form einer Befragung der Schüler und Internatsbewohner der Sportbetonten Schulen im Osten Berlins durchgeführt wurde. Als Kontrollgruppe wurden Schüler aus „normalen“ Schulen der unmittelbaren Nachbarschaft (d.h. mit vergleichbarem sozioökonomischen Hintergrund) befragt. Die hier präsentierten Daten beziehen sich alleinig auf die Untergruppe der Fußballspieler, die sich aus 169 männlichen Jugendlichen im Alter von 12 bis 20 Jahren zusammen setzte. Die Modell- bzw. Internatsschüler betrachten den Besuch einer Sportbetonten Schule mehrheitlich als probates Mittel zur harmonischen Verzahnung ihrer sportlichen Ambitionen und der schulischer Anforderungen. Im Vergleich mit den Schülern der Kontrollgruppe vernachlässigen sie auch keineswegs berufliche Perspektiven. Vor allem von Seiten der Internatsschüler wird der Mangel an Freizeit und intimer Freiräume als negativ empfunden. Trotzdem fühlen sie sich im Internat genauso wohl wie Kontroll- und Modellgruppe im elterlichen Heim. Die Befunde zum Selbstwerterleben bestätigen das positive Bild eines hohen sportlichen Engagements. Die Eigenwahrnehmung der Internatsschüler ist geprägt durch Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit, emotionale Stabilität und überdurchschnittlich guten Beziehungen zum anderen Geschlecht sowie zu den eigenen Eltern. (Fürhoff)