Sicher zum Einstichkasten: Zur Optimierung der Anlaufgestaltung im Stabhochsprung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Czingon, Herbert
Erschienen in:Leichtathletiktraining
Veröffentlicht:15 (2004), 1+2, S. 26-29
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0939-8392
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200502000300
Quelle:BISp

Abstract

Eine hohe Anlaufgeschwindigkeit ist eine notwendige Voraussetzung für Spitzenergebnisse im Stabhochsprung. Vergleicht man die Bedeutung der Anlaufgeschwindigkeit mit weiteren Faktoren, so werden zu mehr als 80 Prozent die energetischen Voraussetzungen für die Sprungleistung im Anlauf erzeugt, höchstens 20 Prozent resultieren aus den Aktivitäten beim Absprung und bei der Arbeit, die während des Aufrollens, des Zugumstützes und des Abstoßes am Stab geleistet wird. Neben diesen Anforderungen, die als äquivalent zu anderen Sprungdisziplinen angesehen werden können, stellt sich beim Stabhochsprung zusätzlich das Problem des Stabtragens und des Einstichs. Das Anlaufverhalten muss also nicht nur den Anforderungen der „normalen“ leichtathletischen Sprungdisziplinen genügen, sondern es entspricht insbesondere in seinem letzten Abschnitt einem „Balanceakt“. Während des Erreichens der höchsten Anlaufgeschwindigkeit muss der Stab von seiner Trageposition an der Hüfte in die Absprungposition nach vorne oben bewegt werden. Die Erfordernisse der Absprungvorbereitung gehen also einher mit erheblichen Verlagerungen von Teilkörpermassen (den Armen) sowie des Stabs selbst. Dieser ist zwar nicht sehr schwer, wegen seiner Länge und der damit verbundenen Hebelwirkung ist es aber trotzdem von entscheidender Bedeutung für die Sprungleistung, in welcher Weise der Stab auf diesen letzten Schritten vom Springer bewegt wird. Bisher formulierte Anforderungen an die Ausführung des Stabhochsprunganlaufs beschränken sich oft auf die Höhe der Endgeschwindigkeit und weniger auf den Aspekt des Beschleunigungsverhaltens im gesamten Anlauf als Voraussetzung für die optimale Gestaltung des Einstich-Absprungkomplexes. Dabei ist davon auszugehen, dass optimale technische Kriterien der Anlaufgestaltung individuell angesteuert werden müssen. Auf Basis dieser Ausführungen erläutert Verf. die Hintergründe für häufig zu beobachtende Fehler beim Stabhochsprunganlauf, weist auf daraus resultierende Folgeprobleme hin und beschreibt methodische Maßnahmen des Trainers zur erfolgreichen Intervention. Danach stellt er das technisch richtige Verhalten dar und illustriert es mit biomechanischen Messergebnissen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)