Kinetische und kinematische Analysen von Kraulrollwenden

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Recht, Miriam; Kaiser, Ingo; Schmidtbleicher, Dietmar
Erschienen in:Schwimmen : Biomechanische, sportmedizinische und didaktische Analysen
Veröffentlicht:Hamburg: Kovač (Verlag), 2002, S. 61-72, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200408002319
Quelle:BISp

Abstract

In der von Verf. vorgestellten Studie wurden leistungsrelevante Einflussgrößen des Kraulrollwendeabstoßes bestimmt und es wurden die Zusammenhänge zwischen Wendenabstoßleistung und der Leistungsfähigkeit der Beinstreckmuskulatur untersucht. In der Querschnittsuntersuchung wurden 21 Nachwuchsschwimmer aus leistungsorientierten Grundlagen- und Aufbautrainingsgruppen getestet. Zur Analyse der Wenden wurde ein spezieller Wendenmessplatz konzipiert. Dieser basierte auf einer unter Wasser angebrachten Kraftmessplatte und zwei digitalen High-Speed-Videokameras. Zur Bestimmung der Schnellkraftleistungen der Beinextensoren wurde ein Standardsprungkrafttest durchgeführt. Parallel zu den vergleichsweise niedrigen Abstoßgeschwindigkeiten ergaben sich erhebliche Defizite in den vertikalen konzentrischen und reaktiven Sprungkraftfähigkeiten. Korrelationsanalysen verdeutlichen, dass Probanden mit höherer Abstoßgeschwindigkeit ein zunehmendes Leistungsniveau bei den Sprunghöhen im Squat Jump und Counter Movement Jump zeigen. Zudem konnten mittlere Zusammenhänge der Kraftmaxima am Beinarbeitsgerät mit der Abstoßgeschwindigkeit ausgewiesen werden. Zwischen Adaptations- und Drehzeit sowie dem Kraftmaximum beim Wendenabstoß und der Abstoßgeschwindigkeit konnten bei letztgenannter Variable hochsignifikant und erstgenannter Variable signifikant mittlere positive Zusammenhänge nachgewiesen werden. Als weitere Einflussgröße der Abstoßgeschwindigkeit wurde mit mittlerem positivem Zusammenhang die Kontaktzeit identifiziert. Die Untersuchungsergebnisse führen zu der Annahme, dass eine Verbesserung der reaktiven Sprungkraftfähigkeiten und ein angestrebter Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus bei der Abstoßbewegung zu einer vergrößerten Impulsproduktion und somit höheren Abstoßgeschwindigkeiten und schnelleren Wendezeiten führen. Eine Verbesserung der konzentrischen und reaktiven Sprungkraftfähigkeiten stellt demnach eine große Leistungsreserve zur Verbesserung der Wendenzeit dar. Abschließend geben Verf. trainingspraktische Vorschläge, um die Wendezeiten zu verkürzen. Weinke