Abstract

Das therapeutische Reiten versteht sich im heilpädagogischen Zusammenhang als ganzheitliches Konzept eines fortlaufenden Entwicklungsprozesses, bei dem Kindern, Jugendlichen aber auch Erwachsenen Ergänzungen einer Erlebniswelt angeboten werden, die sie im alltäglichen Leben verpasst haben. Über den besonderen Dialog zwischen Klient, Pferd und Therapeut/Pädagoge greift die therapeutische Intervention Entwicklungsdefizite (nicht erfüllte kindliche Bewegungsbedürfnisse) auf, um über die bewußte Wahrnehmung des eigenen Körpers zu einer besseren Wertschätzung des eigenen "Selbst" zu gelangen. Anhand des PMTV-Modells (psycho-motorisch- therapeutisch-voltigieren) wird dieser Behandlungsansatz am Beispiel einer zehn "Sitzungen" umfassenden Kurztherapie mit einer Bankangestellten vorgestellt, die zu Beginn ihrer Karriere ins "Schleudern" geraten war. Lemmer