Rassismus, Ausländerhass und Gewalt im Sport: Die Idee des vereinten Europa im Widerspruch zur Realität

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Tokarski, Walter
Erschienen in:Forschung Innovation Technologie
Veröffentlicht:6 (2001), 1, 4-11
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1434-7776
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200406001645
Quelle:BISp

Abstract

Gewalt, Rassismus und ethnisch begründeter Hass sind in allen Sportarten präsent, im Umfeld des Fußballs scheinen sie aber am weitesten verbreitet zu sein. Durch Vorfälle wie z. B. die Ausschreitungen bei der EM 2000 oder auch bei der WM 1998 wird der Grundgedanke der Europäischen Union aufs Spiel gesetzt. Obwohl u. a. der Europarat deutlich gemacht hat, dass Fremdenfeindlichkeit bereits zu den täglichen Realitäten gehört, neigen viele europäische Regierungen dazu, diese Entwicklung zu ignorieren oder herunterzuspielen. Rechtsextreme Parteien verzeichnen in ganz Europa Zulauf und auch in Parteien der Mitte werden soziale und wirtschaftliche Probleme vermehrt dem Thema Zuwanderung zugeschrieben. Vor diesem Hintergrund sind Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus auch im Sport- und Freizeitsektor auf dem Vormarsch. Der größte Zuwachs ist dabei in Deutschland festzustellen. Laut Shell-Studie sind 27% der deutschen Jugendlichen fremdenfeindlich eingestellt. Grund dafür ist weniger eine grundsätzlich fremdenfeindliche Denkweise, sondern eher die persönliche Perspektive und die damit verbundenen Ängste. Zur Bekämpfung dieser Entwicklung sind drei Aspekte zu berücksichtigen: 1. Langfristige Verbesserungen stellen sich durch bessere Ausbildungen und Perspektiven sowie durch Austauschprogramme ein! 2. Informationsprogramme seitens des Staates oder der Sportvereine etc. können nur als begleitende Maßnahme gesehen werden. 3. Kurzfristig scheinen zielgruppen- und situationsorientierte Strategien Erfolg versprechend, also die Ausbildung der Ausbilder/Trainer von bestimmten Zielgruppen sowie die Erarbeitung von Problemlösungsstrategien oder bestimmten Zielsetzungen, die über den Sport angestrebt werden. Amendt