Probleme und Perspektiven der gegenwärtigen historischen DDR-Forschung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kleßmann, Christoph
Erschienen in:Der geteilte deutsche Sport. Tagung der dvs-Sektion Sportgeschichte vom 24.-26. März 1995 in Potsdam
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 1997, S. 11-21, Lit.
Herausgeber:Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
DDR
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200405001495
Quelle:BISp

Abstract

Das wissenschaftliche Interesse an der DDR-Geschichte ist groß. Das rührt u.a. auch daher, dass die Akten fast direkt nach dem Ende der DDR freigegeben wurden, und nicht, wie üblich, erst nach 30 Jahren. Des Weiteren folgten der Beschluss des Bundestages zur Errichtung einer Enquete-Kommission "Geschichte und Folgen der SED-Diktatur" und der von der DDR-Volkskammer durchgesetzte Beschluss über das Stasi-Unterlagengesetz. Im Rahmen der Enquete-Kommission wurde eine Bestandsaufnahme der laufenden Projekte zur DDR-Forschung in Auftrag gegeben. Zum Erhebungszeitpunkt wurden 759 Projekte aus unterschiedlichen Fachbereichen gezählt. Die Geschichte der DDR muss immer in Verbindung zu folgenden Feldern gesehen werden: sie war Geschichte eines sowjetischen Satelliten in der globalen Konstellation des Kalten Krieges und der Ost-West-Konfrontation in der Entspannungsphase, Geschichte der deutsch-deutschen Beziehungen sowie Geschichte einer eigenen Gesellschaft. Verf. geht auf die Verwendbarkeit der Begriffe "Totalitarismus" und "Diktatur" im Umgang mit der DDR-Geschichte ein. Historisierung zielt auf komplexes, politisches und beängstigendes Diktaturbild ab. Kritisches und verstehendes Vermögen einer solchen Historisierung ist für die zweite deutsche Diktatur angebracht. Es muss die Vielfalt und Komplexität der Diktatur zu DDR-Zeiten herausgearbeitet werden, wenn man ein zutreffendes Gesamtbild der DDR entwickeln möchte. Abschließend weist Verf. darauf hin, dass man im Hinblick auf die Sportforschung in der DDR nicht nur den Massensport per se beachten soll, sondern dass es wichtig ist, das Verhältnis von Freiwilligkeit und Mobilisierung genauer zu untersuchen. Weinke