Dr. Bernhard Christoph Faust: Arzt, Volksaufklärer und "Turnvater Niedersachsens"

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Fuhrmann, Reinhild
Erschienen in:Aus lokaler Sportgeschichte lernen : Jahrestagung der dvs-Sektion Sportgeschichte vom 12.-14. Mai 1999 in Hoya
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2001, S. 27-41, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200404001352
Quelle:BISp

Abstract

Der älteste Turnplatz des Landes Niedersachsen datiert 1816, gegründet in Bückeburg von Bernhard Christoph Faust, der auch die weiteren entstandenen Turnplätze in Rinteln und Minden initiiert hat. Sein Leben und Wirken ist besonders aus medizinhistorischer Sicht von Interesse, da er sich mit seinem Engagement für Leibesübungen in die von Hippokrates und Galen begründete Tradition einreihte. Faust wurde 1755 in Rotenburg an der Fulda geboren und wurde vor allem durch den so genannten Gesundheitskatechismus und die konsequente Einführung der Pockenimpfung bekannt. Einige Anekdoten aus seiner Behandlungspraxis als Arzt ergänzen diese zentralen Aspekte seines Wirkens. 1794 brachte er eine Veröffentlichung mit dem Titel Gesundheitskatechismus zum Gebrauche in den Schulen und beim häuslichen Unterrichte heraus, in dem Leibesübungen eine große Bedeutung zugeschrieben wurde. Georg Wilhelm zu Schaumburg-Lippe, der als Fürst 1807 die Regierung in Schaumburg-Lippe übernommen hatte, genehmigte 1816 den Antrag auf eine Turnanstalt in Bückeburg. Der erste staatlich angestellte Turnlehrer wurde Anton Ludwig Steineke im August 1816, dessen Lehre zunächst an GutsMuths' und Jahns Schriften angelehnt war. Im folgenden Jahr ging Steineke nach Berlin, um die jahnsche Turnkunst auf der Hasenheide zu erlernen. SaSch