Kindfrauen im Hochleistungssport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Scharenberg, Swantje
Erschienen in:Moden und Trends im Sport und in der Sportgeschichtsschreibung. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportgeschichte vom 8.-10. Juni 2001 in Potsdam
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2003, S. 197-207, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200403001017
Quelle:BISp

Abstract

Werte sind Trends unterworfen. So ist Leistung zum gesellschaftlichen Wert in Deutschland avanciert. Von Kindern und Jugendlichen werden zum Teil Leistungen erwartet, die erst im Erwachsenenalter zu erwarten wären. Mit Kindfrauen sind minderjährige Mädchen gemeint, die mit ihrem Körper mehrdeutige Botschaften aussenden. Die Phase des Kindfrauendaseins lässt sich durch einen zeitlich begrenzten Korridor mit Eigenweltcharakter beschreiben, der bestimmt ist durch eine genderzentrierte Abgrenzung, durch die Bedingungen in der Sportart sowie durch pädagogische Rechtfertigungsstrategien. Verf. macht anhand von exemplarischen Beispielen das Thema Kindfrauen im Hochleistungssport deutlich. Das Kind wird vom Deutschen Kinderschutzbund wie auch von der Sportwissenschaft als Opfer gesehen. Das Heraufsetzen des Startalters der Turnerinnen auf 16 Jahre vom Deutschen Turner-Bund sollte Symbol für einen humanen Leistungssport sein, war aber nur eine sportpolitische Antwort, um weiteren Kritiken von seiten der Politik zu entgehen. Das Wiederentdecken von Leistung im 21. Jahrhundert fördert die Akzeptanz des Phänomens der Kindfrauen, dass immer dann auftritt, wenn der Sport mit seinen Werten und ethischen Grundsätzen nahezu mit den Argumentationslinien von Gesellschaft und Medien übereinstimmt. Abschließend beschreibt Verf., wie sich die Kindfrau in ihrer Bedeutung in der zunehmend dominierenden Medienlandschaft gewandelt hat. -iwe-