"Männersport" für Frauen als Thema der Sportwissenschaft?

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kleindienst-Cachay, Christa
Erschienen in:Grenzen für Mädchen und Frauen im Sport? : Erfahrungen und Überschreitungen ; Dokumentation des Workshops vom 7. November 2000
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 2001, S. 45-52, Lit.
Herausgeber:Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200403000903
Quelle:BISp

Abstract

Folgende Entwicklung ist in den vergangenen Jahren zu beobachten gewesen: Frauen dringen in die letzten Männerdomänen im Sport ein, indem sie - auch auf der Ebene des Hochleistungssports - Disziplinen betreiben, die jahrzehntelang den Männern vorbehalten waren. Dazu gehören unter anderem Sportarten mit ausgeprägtem Körperkontakt wie American Football oder Eishockey, fernöstliche Kampfsportarten wie Tae-Kwon-Do oder Karate, extreme Ausdauerbelastungen wie der fünffache Ironman-Triathlon sowie die leichtathletischen Disziplinen des Hammerwerfens oder des Stabhochsprungs. Es gilt zu fragen, warum sich Frauen immer häufiger für solche Sportarten entscheiden, welchen Nutzen sie daraus ziehen oder auch welchen Preis sie dafür zahlen. Ein Forschungsprojekt unter dem Titel "Männlicher Sport - weibliche Identität" versucht anhand von sechs konkreten Fragestellungen diese Entwicklung nachzuvollziehen, wobei in einem empirischen Teil dreißig Hochleistungssportlerinnen aus zehn Disziplinen interviewt werden. Grundlegend für die Analyse sind theoretische Überlegungen zur sozialen Konstruktion von Geschlecht. Die konstatierte Negation eines Weiblichkeitszwangs wird hier als Grenzüberschreitung definiert, die die Geschlechtsstereotypen aufbricht. Individuelle Chancen und Risiken für die beteiligten Sportlerinnen liegen nach Meinung der Verf. eng beisammen. SaSch