Abstract

Dieser Beitrag analysiert die Beziehung der Anthropometrie zur Sportwissenschaft. Er hat zur Ausgangsthese, dass über Wissenschaftsgeschichte nur sinnvoll nachgedacht werden kann, wenn man Wissenschaft als ein Zusammenspiel von ideellen, personellen und institutionellen Faktoren in ihrer jeweiligen kulturellen Einbettung versteht. Eine in diesem Sinne verstandene Historiographie ist in der Lage, unter einer historischen Perspektive unser Wissen um den Sport und seine Geschichte zu bereichern, und unter einer systematischen Perspektive fundamentale Widersprüche im Begründungsprozess von Wissenschaft aufzudecken. In dieser Absicht wird das Verhältnis von Anthropometrie und Sportwissenschaft an drei Beispielen beleuchtet: der Weimarer Republik, dem Nationalsozialismus und einem Konstitutionstypenmodell der heutigen Bewegungspädagogik. Verf.-Referat

Abstract

This study deals with the relationship between anthropometry and sport science. Its leitmotif is the thesis that reflection on the history of science must understand science as a combination of ideal, individual and social elements in its cultural context. By this way historiography can both enrich our knowledge of sport and its history and discover fundamental contradictions in the justification of science. Three examples serve as a proof: anthropometry and sport science in the Weimarer Republic, in National Socialism and in modern pedagogy of movement. Verf.-Referat