Abstract

Mit der flächendeckenden Einführung von Ganztagsschulen entstehen Veränderungen in der Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen, die eine größere Verantwortlichkeit der Schule und erhebliche u. U. negative Auswirkungen auf die Vereinslandschaft beinhalten. Nach Vorstellungen der Politik sollen Sport und Bewegungsangebote in Ganztagsschulen eine Mischform zwischen Schulsport und Vereinssport darstellen. Ein Konfliktfeld bleibt dennoch die Konkurrenzsituation zwischen Schule und Verein um die gleichen Zielgruppen, Ressourcen, Zeit, Raum und Personal. Dennoch sind beide Seiten dazu angehalten zusammenzuarbeiten, obwohl die Freizeitforschung gerade die Trennung von Freizeit und Schule als Bildungshorizont erweiternd betrachtet und dadurch die informelle wie auch die formelle Bildung gefördert sieht. Für die heutigen Kinder und Jugendlichen dient die Freizeitgestaltung der individuellen Lebensgestaltung und der Ausbildung eines eigenen "Lebensstils". Dass der dabei praktizierte (Trend-)Sport keine der bisher im Sport gültigen erzieherischen Funktionen erfüllt, macht gerade seinen Erfolg bei den Kindern und Jugendlichen aus. Den Ganztagsschulen entstehen dadurch folgende Aufgaben, die in Zusammenarbeit mit den Sportvereinen gelöst werden müssen: 1. über Kenner der heutigen, individuellen Sport- und Bewegungsangebote muss ein für die Ansprüche der Schüler und Schülerinnen passender Sport angeboten werden. 2. Die Vereine müssen ihre Kompetenzen einbringen auf Basis einer umgekehrten Bringschuld, denn sie müssen in Zukunft zur Zielgruppe in die Schulen gehen. 3. Die Vereine müssen ihr Angebot erweitern. Neben klassischen Sportarten, wie Fußball und Tennis, gehören aktuelle Sport- und Bewegungsangebote aus dem Bereich Trendsport, Streetsport, Erlebnissport etc. dazu. Amendt