Anmerkungen zum Dialogischen Bewegungskonzept als Grundlage einer pädagogischen Bewegungsforschung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Dietrich, Knut
Erschienen in:Bewegung im Dialog : Festschrift für Andreas H. Trebels
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2003, S. 11-23, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200309002195
Quelle:BISp

Abstract

Andreas Trebels hat das Grundverständnis von Bewegung als eines Dialoges weiter ausgearbeitet. In der sportwissenschaftlichen Bewegungslehre sind objektivierte Formen sportlicher Bewegungen (z.B. Kugelstoß oder Doppelter Rittberger) Inbegriffe abgrenzbarer sportlicher Welten (Leichtathletik oder Eiskunstlauf). Die Kennzeichnung der Bewegung als Dialog stellt u.a. die Offenheit der Beziehung zwischen Mensch und Welt heraus. Im Dialogischen Bewegungskonzept geht es um die Einrichtung didaktischer Arrangements, die Bewegungsdialoge ermöglichen und die darauf zielen, Bewegungsbedeutungen kennen zu lernen. Der Begriff des Dialogs ist in diesem Zusammenhang als eine Metapher zu sehen. Die Umwelt ist dem einzelnen Menschen nur in der Subjektivität seiner Wahrnehmung und der Begrenztheit seiner Bewegungs- und Handlungsmöglichkeiten gegeben. Verf. stellt vier Formen der Person-Umwelt-Beziehung vor und erläutert diese: Die Welt kann dem Menschen in folgenden Zuständen gegenübertreten: gegenständlich-physikalisch, sozial, kulturell und subjektiv (die besondere Stellung des Menschen besteht darin, dass er auch zu sich selbst in Beziehung treten kann). Vom Verf. wird angezweifelt, ob die Kategorie Dialog geeignet ist, die menschliche Bewegung hinreichend zu erfassen. Der Gegenstand einer pädagogischen Bewegungsforschung ist auf mehreren Ebenen angesiedelt, die von Verf. beschrieben werden: Interaktion, Szene und Inszenierung sind Bezeichnungen von sich erweiternden Kontexten von Person-Umwelt-Beziehungen. Im entwicklungspädagogischen Interesse wird die Frage erörtert, ob Bewegung ausreichend verstanden und untersucht werden kann, wenn man die gesellschaftlichen und kulturellen Kontexte aus der Untersuchung ausschließt. Verf. schlägt vor, zwischen bewegungsphilosophischem Konzept und pädagogischer Praxis eine empirische pädagogische Bewegungsforschung zu etablieren. Damit könnte man das pädagogische Bewegungskonzept in der Bewegungspraxis rekonstruieren und weiter entwickeln. Weinke