Abstract

Trends sind temporäre Verdichtungen von Themen, die auf einem komplexen Zusammenspiel sozialer, kultureller und ökonomischer Kräfte beruhen. Verf. geht in seinem Beitrag der Frage nach, wie ein Trend zum Trend wird. Der Zeitgeist bezeichnet die aktuell kommunizierten Themen, die auf der Verknüpfung einzelner Bezugsobjekte zu übergeordneten kognitiven Mustern beruhen. Moden sind eher kurzfristige Phänomene, wohingegen Trends mindestens fünf Jahre andauern. Modische Inhalte sind beliebig und durch das Merkmal der Beliebigkeit geprägt. Trends sind von den Merkmalen Neuheit als Konstruktion und Kollektivität gekennzeichnet, die von Verf. ausführlich erläutert werden. Als Beispiel für eine Trendsportart führt Verf. das Inline-Skating an. Nicht die Entwicklung des Sportgerätes ist das zentrale, sondern erst die konstruierte Neuheit verbunden mit der Aktualität der Themen, bildet die Grundlage für die Massenbewegung. Inline-Skating setzt sich aus den Themenfeldern von Rollschuhlaufen und Schlittschuhlaufen zusammen und findet auf dem Asphalt statt, der immer zugänglich ist. Insgesamt hat das Refraiming von bekannten Themen über die Konstruktion von Neuheit die Trendsportart Inline-Skating hervorgebracht. Inline-Skating wurde in den Jahren 1994 bis 1995 zur Massensportart. Ende 1994 stieg die Medienpräsenz an, es gründeten sich Fachzeitschriften und der Deutsche Inline-Skate-Verband begann sich zu konsolidieren. Trends treten auf, weil die Gegenwart in einer auf die Zukunft fixierten Gesellschaft nur ein Durchgangsstadium darstellt, welches möglichst schnell zu überwinden ist. Nimmt man an einem Trend teil, kann man seiner Zeit voraus sein. Ein Trend ist wie eine Brücke zwischen Gegenwart und Zukunft und mit ihm ist es möglich, einen subjektiven Zeitsprung zu erleben. Weinke