Renaissance des Bildungsbegriffs in der Sportpädagogik? Orientierungssuche zwischen Widerstand und Aushöhlung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Beckers, Edgar
Erschienen in:Bildung und Bewegung ; Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik vom 22.-24.6.2000 in Frankfurt/Main
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 2001, S. 29-42, Lit.
Beteiligte Körperschaft:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Sportpädagogik ; Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Sportpädagogik / Jahrestagung
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200307001895
Quelle:BISp

Abstract

In der Denkschrift der Bildungskommission NRW wird in Anlehnung an den neuhumanistischen Bildungsbegriff von Humboldts, dass Wissensvermittlung und Persönlichkeitsentwicklung wieder zueinander in Beziehung gesetzt werden sollen, zurückgegriffen. Ein aktueller Widerstand resultiert aus der Berufung auf das postmoderne Denken. Im Zentrum postmoderner Lebenswelt steht das Phänomen der Pluralität. Der Anspruch einer Vielheitsfähigkeit besteht darin, nicht jeder Facette zu folgen und gegebenenfalls seine Ansichten verändern können. Mit Hilfe von Pädagogen müssen Heranwachsende allmählich Kriterien, Grundsätze und Einstellungen entwickeln. Verf. unterscheidet Erziehung und Bildung folgendermaßen: Zur Aufgabe der Erziehung gehört die Vermittlung gesellschaftlicher Werte und Normen, Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten zur notwendigen Vorbereitung auf die Gesellschaft. Zur Aufgabe der Bildung gehört es den Prozess der Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit zu fördern, um damit individuelle Sinnsuche sowie die Befähigung zur eigenständigen Lebensgestaltung zu fördern. Blickt man auf den Sport, werden zwei Aspekte sichtbar: 1. Sport als regelgeleitetes und leistungsorientiertes System sowie 2. als leib-/körpergebundenes Phänomen. Seit einiger Zeit ist auch eine Renaissance der Bildungstheorie für solche Konzepte zu erkennen, in denen die Vermittlung sportartspezifischer Fertigkeiten im Mittelpunkt steht. In den neuen Richtlinien in NRW wird als pädagogische Leitidee des Schulsports folgender Doppelauftrag formuliert: Entwicklungsförderung durch Bewegung, Spiel und Sport sowie Erschließung der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur. Der Schulsport soll demnach sowohl gesellschaftlich relevante Sachverhalte vermitteln als auch die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit fördern. Der Rückgriff auf die Idee der Bildung beinhaltet den Versuch, Orientierung für das Leben in moderner Welt zu bieten. Weinke


Beitrag auch erschienen in: Laging, Ralf; Prohl, Robert (Hrsg.): Bewegungskompetenz als Bildungsdimension : Reprint ausgewählter Beiträge aus den dvs-Bänden 104 und 120. Czwalina, Hamburg. 2005 (3-88020-452-7). Schriften der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft. Band 150 S. 25-38