Prävention von Verletzungen der unteren Extremität im Handball : erste Ergebnisse des Kieler Handball-Verletzungs-Präventionsprogrammes

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Prevention of lower extremity injuries in handball. initial results of the handball injuries prevention programme
Autor:Petersen, W.; Zantop, T.; Steensen, M.; Hypa, A.; Wessolowski, T.; Hassenpflug, J.
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:16 (2002), 3, S. 122-126, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/s-2002-34753
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200304000988
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Einleitung: Verletzungen der unteren Extremität können zu langen Trainingspausen des betroffenen Sportlers und langfristig zu degenerativen Gelenkschäden führen. Aus diesem Grunde wurde ein Trainingsprogramm zur Prävention von Handball-Verletzungen entwickelt und in einer prospektiven Studie auf seine Wirksamkeit getestet. Methode: Eine Handballbundesligamannschaft (2. Liga) absolvierte in der Vorbereitungsphase ein Trainingsprogramm. Das Programm setzt sich aus drei Einzelkomponenten zusammen: 1. Aufklärung, 2. Propriozeptionstraining und 3. Koordinations- und Sprungtraining. Die Proprizeptionsübungen wurden in der Spielphase mit verminderter Intensität weitergeführt. Eine weitere Mannschaft, bei der kein Präventionstraining durchgeführt wurde, diente als Kontrollgruppe. Die während der Saison aufgetretenen Verletzungen wurden prospektiv erfasst. In einem retrospektiven Studienarm wurde die Häufigkeit der schweren Verletzungen der Trainingsgruppe mit der Häufigkeit schwerer Verletzungen des Vorjahres verglichen. Ergebnisse: Im Vergleich zum Vorjahr traten in der Trainingsmannschaft keine schweren Verletzungen auf. Im Vorjahr kam es dreimal zu einer Ruptur des vorderen Kreuzbandes. Im prospektiven Vergleich traten in der nicht präventiv trainierten Kontrollgruppe eine Kreuzbandruptur und eine fibulare Kapsel-Bandruptur auf. Aufgrund der geringen Probandenzahl sind statistisch gesicherte Aussagen zur Prävention schwerer Verletzungen nicht möglich. Die Häufigkeit mittelschwerer und leichter Verletzungen der unteren Extremität war in der Präventionstrainingsgruppe jedoch deutlich geringer als in der nicht trainierten Gruppe. Schlussfolgerungen: Unsere Studie zeigt, dass die Inzidenz von Verletzungen der unteren Extremität durch den Einsatz eines Propriozeptionstrainings signifikant rediziert werden kann. Propriozeptive Übungen sollten obligatorischer Bestandteil des Handballtrainings werden. Verf.-Referat

Abstract des Autors

Introduction: Injuries of the lower extremity lead to disability to perform sports and may cause degenerative changes of the joints. Hence, we developed a specific injury prevention programme for European team handball and tested this programme in a prospective study. Method: One handball team (2nd division) performed a proprioceptive and neuromuscular training during the preseason. The programme consists of 3 different components: 1. Information on injury mechanisms, 2. Proprioceptive training, and 3. Jump training. During the season the exercises have been continued with lower intensity. Another handball team which performed no injury prevention training served as control. Injuries were recorded in a prospective manner. In a retrospective arm of the study we compared the frequency of severe injuries of the training season with the frequency of severe injuries during the last season. Results: In comparison to the last year no player from the prevention training team suffered a severe injury of the ankle or the knee. During the last season three athletes ruptured their anterior cruciate ligament. In the untrained control group one athlete suffered from an ACL rupture and one athlete had a rupture of the lateral ankle ligaments. These findings have no statistical significance because of the low number of individuals investigated. However, the incidence of light and medium injuries was significantly lower in the injury prevention group. Conclusions: This study demonstrates that proprioceptive and neuromuscular training is appropriate for the prevention of lower extremity injuries. Prevention strategies should be included in routine handball training programmes. Verf.-Referat