Die Einschätzung der Bedeutung von Sport und Bewegung als Mittel der Therapie bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in Hamburg

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Braumann, Klaus-Michael; Reer, Rüdiger; Schumacher, E.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:52 (2001), 5, S. 175-179, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200303000706
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Im Herbst 1998 wurden an alle niedergelassenen und Krankenhausärzte mit Kassenzulassung Fragebögen versandt, um ihre Einschätzung und Kenntnisse von Bewegungstherapie (BT) zu erfragen. 792 der 3411 angeschriebenen ÄrztInnen beteiligten sich an der Untersuchung (23,2%). Obwohl die Teilnehmer der BT grundsätzlich sehr aufgeschlossen gegenüberstehen und darin übereinstimmen, dass viele Gesundheitsprobleme durch Bewegung gelindert werden könnten, schätzen nur 49,9% ihre eigenen Kenntnisse auf diesem Gebiet als gut oder sehr gut ein. Mit zunehmenden Berufsjahren der befragten ÄrztInnen nimmt die Einschätzung der Kenntnis über BT zu. Das eigene Sportverhalten beeinflusst das Verordnungsverhalten von BT; TeilnehmerInnen, die viel Sport treiben, empfehlen ihren Patienten häufiger BT als weniger sportive KollegInnen. 84,9% der befragten KollegInnen stellen fest, dass sie während ihres Studiums zu wenig über die Zusammenhänge zwischen Bewegungsmangel und Krankheitsentstehung aufgeklärt wurden. 91,5% fordern eine stärkere Einbeziehung der Zusammenhänge zwischen Bewegung und der Entstehung von Krankheiten in die Medizinerausbildung, 90,6% sind der Meinung, dass BT einen grösseren Stellenwert in der täglichen Praxis haben sollte. Die Ergebnisse zeigen, dass bei niedergelassenen ÄrztInnen sehr wohl eine Bereitschaft zur Akzeptanz von BT besteht, gleichzeitig aber auch ein deutliches Wissens-Defizit beklagt wird. Sie sollten die Sportmedizin darin bestärken, vermehrt auf die Einführung sport- und bewegungsmedizinischer Inhalte in die Medizinerausbildung zu drängen und ihre Rolle innerhalb der medizinischen Fächer selbstbewusster wahrzunehmen. Verf.-Referat

Abstract

In the autumn of 1998 all of the physicians of Hamburg in private practice
or working in a hospital financed by the social security system were
asked by means of a standardized questionnaire about their assessment
and knowledge regarding exercise therapy.
792 of the 3411 physicians responded (23.2 %). Although nearly all participants
were in principle open-minded towards exercise therapy and
agreed that many health problems could be relieved by regular physical
activity, only 49.9 % assessed their own knowledge about exercise
therapy as good or very good.
The number of physicians who evaluated their knowledge as good increases
with the duration of practice.
The individual physician´s level of sports activity influences his behaviour
when prescribing exercise therapy: physicians who play sports often,
recommend more physical activity to their patients than physicians
with a less active life style.
84.9 % of the physicians state that they were not sufficiently instructed
during their medical studies in regards to the relationship between physical
activity and the development of diseases. 90.6 % believe, that exercise
therapy should play a much greater role in daily medical practice
and 91.5 % demand a greater inclusion of these facts in the curriculum
of medical education.
The data conclude that there is a great willingness among physicians to
accept the importance of exercise therapy, but a clear lack of knowledge
is deplored by the physicians as well. The results should support the
field of sports medicine in its efforts to implement sports medical contents
in medical education, also in playing its role with more self-confidence
within the medical disciplines. Verf.-Referat