Bilanzanalyse von Vereinen der Fußball-Bundesliga

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Littkemann, Jörn; Sundersiek, Bernd
Erschienen in:Sportmanagement : der Profi-Fußball aus sportökonomischer Perspektive
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2002, S. 67-82, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200211003225
Quelle:BISp

Abstract

Die gesamte Fußballbranche wird mehr und mehr kommerzialisiert. So haben viele Profivereine wirtschaftlich die Größe mittlerer Industrieunternehmen erreicht. Insbesondere vor dem Hintergrund der z.Zt. laufenden Diskussion um die ökonomisch sinnvolle Umwandlung der Bundesligavereine in Kapitalgesellschaften interessiert ein Blick auf die wirtschaftliche Lage der Fußball-Bundesligisten. Daher werden in diesem Beitrag die Bilanzen des Hamburger SV, der Eintracht Frankfurt und des SV Werfer Bremen analysiert. Im Rahmen der Erfolgsanalyse wird eine Analyse von Erfolgsquellen und Erfolgsverwendungen innerhalb des Vereins vorgenommen, während im Rahmen der Finanzanalyse die Kapitalstruktur des Vereins betrachtet wird. Die Analyse der wirtschaftlichen Lage der drei genannten Vereine zeigt die starke Abhängigkeit des wirtschaftlichen Erfolgs von der Erreichung sportlicher Zielsetzungen im professionellen Fußball. Im Hinblick auf ein erfolgreiches kaufmännisch orientiertes Sportmanagement lässt sich besonders im Hinblick auf die Finanzanalyse Folgendes festhalten: 1. Im Hinblick auf die Vermögensfinanzierung zeigt sich im Bereich des Profifußballs wie auch in anderen Wirtschaftsbranchen, dass auf ein in der Summe ausgeglichenes Verhältnis zwischen Vermögens- und Kapitalstruktur geachtet werden sollte. Insgesamt betrachtet empfiehlt es sich, das aus den Anschaffungskosten für neu erworbene Spieler bestehende Anlagevermögen möglichst lang- und das Umlaufvermögen möglichst kurzfristig zu finanzieren. 2. Die Tatsache, dass sich das Anlagevermögen im Profifußball überwiegend aus immateriellen Werten zusammensetzt, birgt ein hohes Substanzerhaltungsrisiko in sich. So führt bspw. schon ein über wenige Spiele anhaltendes Formtief eines "Superstars" dazu, das dessen Marktwert (drastisch) sinkt. Daher sollten parallel zu Investitionen in Spielerwerte auch Investitionen in das materielle Anlagevermögen erfolgen, um insgesamt für eine stabilere Substanzerhaltung des langfristigen Vermögens zu sorgen. 3. Letztendlich sollte eine heterogene Gläubigerzusammensetzung, die möglichst viele Gläubiger mit unterschiedlichen Interessen umfasst, angestrebt werden. Schiffer