Tanz. Weltspiel - Spiel der Bewegungen - freies Spiel der Erkenntniskräfte

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Ränsch-Trill, Barbara
Erschienen in:SportZeiten
Veröffentlicht:2 (2002), 2, S. 7-18, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1617-7606
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200210002757
Quelle:BISp

Abstract

Verf. zeigt, dass der Tanz ein Phänomen der gesellschaftlichen Kulturgeschichte ist, eine von vielen Möglichkeiten der "menschlichen Welt- und Selbstinterpretation". In seinen drei Erscheinungsformen "Weltspiel", "Spiel der Bewegungen" und "freies Spiel der Erkenntniskräfte" kommt beim Tanz zum Ausdruck, wie der menschliche Körper seine Selbstinterpretation als ein "riskantes Unternehmen" inszeniert. Entlang der Linie dieser drei kulturgeschichtlichen Erscheinungsformen beschreibt Verf. zunächst am Beispiel der Metapher "Weltspiel", dass der Tanz schon in der Frühgeschichte der griechischen Philosophie im 6. Jahrhundert vor Christus seinen Ausgang nahm und bis hin zu Nietzsche für das "Ganze" des "Seins" stand. In Zusammenhang mit dem Begriff "Spiel der Bewegung" macht Verf. deutlich, dass der Tanz über den gesellschaftlichen und ästhetischen Zweck hinaus auch die Körperausbildung und -disziplinierung verfolgte. Der von Emanuel Kant stammende Begriff des "freien Spiels der Erkenntniskräfte" bezeichnet die "produktive Tätigkeit des Bewußtseins, des künstlerischen Ichs, vor der künstlerischen Gestaltung", d.h. es geht um die "Materialisierung" des Entwurfs eines Kunstgebildes, der Tanz wird hier nicht nur als eine "Sache des Körpers", sondern auch als eine Sache des "Ichs" verstanden . Lemmer