Sporttherapie in der Psychiatrie

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Böcker, F.; Kaluza, B.
Erschienen in:Rehabilitation durch Sport. 1. Internationaler Kongress des Deutschen Behinderten-Sportverbandes 1995
Veröffentlicht:Marburg: Kilian (Verlag), 1997, S. 218-226, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200210002737
Quelle:BISp

Abstract

In der Psychiatrie kommt dem Sport zum einen aus folgenden Gründen eine gewichtige Rolle zu: Psychische Erkrankungen gehen oft mit körperlichen Störungen einher. Darüber hinaus führen vor allem die neuroepileptischen Medikamente zu Bewegungsstörungen im Sinne eines Parkinsonoid. Deshalb wird Sport in der Therapie der psychischen Störungen eingesetzt. Gezielte sportliche Tätigkeit kann Symptomen wie Depression, Konzentrationsmangel sowie Isolationstendenzen entgegenwirken. Häufig auftretende Leitsymptome bei psychischen Erkrankungen sind Störungen in der Befindlichkeit, der Erlebnisfähigkeit sowie des Verhaltens und des Handelns. Die Sporttherapie zielt auf eine Normalisierung dieser Symptome auf motorischer, emotionaler, kognitiver und sozialer Ebene ab. Dabei setzt die Sporttherapie an den vorhandenen gesunden Anteilen an. Das erlebnisorientierte Arbeiten mit den Stärken des Patienten soll dazu führen, dass der Patient Selbstvertrauen und Sicherheit entwickeln kann. Ist er vertraut mit dem Umgang des Therapeuten und den anderen Patienten sowie mit dem Medium Sport, ist es möglich, diagnosespezifische Ziele anzugehen. Diese sowie Inhalte der Sporttherapie mit unterschiedlichen psychiatrischen Patientengruppen werden von Verf. beschrieben. Dabei befassen sie sich mit der Sporttherapie mit an Schizophrenie erkrankten Menschen, mit Menschen mit depressivem Syndrom sowie mit neurotischen und reaktiv psychischen Störungen. Es lässt sich zusammenfassend sagen, dass alle in der Psychiatrie behandelten Krankheitsbilder eines gemeinsam haben: die Entfremdung vom eigenen Körper. Hier setzt die Sporttherapie an. Zum Schluss geben Verf. Informationen über die Struktur und die Organisation der Sporttherapie am Nervenkrankenhaus Bayreuth. Weinke