Sport und Immunsystem. Praktische Einführung in die Sportimmunologie

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Liesen, Heinz; Baum, Matthias
Veröffentlicht:Stuttgart: Hippokrates Verl. (Verlag), 1997, XII, 151 S., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3777312339
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200209002541
Quelle:BISp

Abstract

Als Folge des Bewegungsmangels - bedingt durch das Computerzeitalter und die zunehmende Technisierung - tritt bei Erwachsenen gehäuft eine Insuffizienz der aeroben Leistungsfähigkeit auf. Viele sind nicht in der Lage, längere Strecken langsam zu laufen oder auch nur schnell zu gehen. Die verminderte Kapazität des aeroben Systems ist langfristig mit einer erhöhten Rate an arteriosklerotischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden und begünstigt indirekt die Entwicklung eines Übergewichts. Defizite im Bereich von Kraft und Koordination manifestieren sich als Schäden am passiven Bewegungsapparat. Früh auftretende degenerative Veränderungen derWirbelsäule sind nur ein Zeichen hierfür. Wie sich Inaktivität auf Leistungs- und Funktionsfähigkeit anderer Organsysteme des Körpers auswirkt, ist nur in Ansätzen bekannt. Vorzeitige Alterungsprozesse des zentralen Nervensystems, des endokrinen und immunologischen Systems zum Beispiel durch vermindertes "Training" antioxidativer Mechanismen sind denkbar. Unsystematische Beobachtungen van Aakens', daß sportlich Aktive seltener an Krebs erkranken, führten Mitte der 70er Jahre zu ersten Untersuchungen über die Wirkung von Sport auf das Immunsystem. Fortschritte in der immunologischen Diagnostik ermöglichten erst gezielte Untersuchungen. Die ausgeprägte Mobilisierung weißer Blutzellen durch einmalige intensive Belastung wurde eingehend untersucht. Aus präventiv-medizinischer Sicht sind Untersuchungen zur Langzeitwirkung regelmäßiger körperlicher Belastung auf das Immunsystem von großem Interesse. Während die meisten Menschen unter den Folgen eines »Zuwenig« an Bewegung leiden, stellt sich für eine kleine Gruppe von Leistungssportlern das Problem des »Zuviel« an körperlicher Aktivität. Höchstleistungen können häufig nur an der Grenze zum Übertraining erbracht werden. Hochintensive (Dauer-)Belastungen, die im Leistungssport üblich sind, gehen mit einer erhöhten Häufigkeit von Infektionen der oberen Atemwege einher. Das deutet auf eine Schwächung der Immunfunktion, die Gesundheit, Regenerations- und Leistungsfähigkeit des Athleten beeinträchtigt. Die Frage, inwieweit immunologische Parameter zur Erkennung von Überbelastungen geeignet sind, gewinnt daher im Hinblick auf die Gesunderhaltung der Athleten und die Vermeidung von Übertrainingszuständen im Sport an Bedeutung. Verf. illustrieren die komplexen Zusammenhänge zwischen Immunsystem und körperlicher Belastung. Besonderer Wert wurde auf den Praxisbezug gelegt. Die Bedeutung einzelner Nahrungsfaktoren für das Immunsystem wird in einem gesonderten Kapitel dargestellt. Ausgehend von vorliegenden Studienresultaten und Erfahrungen leiten sich Empfehlungen für die Trainings-und Ernährungspraxis im Breiten-und Leistungssport ab. Die Kapitel lauten: 1. Grundprinzipien von Training und Anpassung. 2. Auswirkungen akuter körperlicher Belastungen auf das Immunsystem. 3. Das Immunsystem des Sportlers unter Ruhebedingungen. 4. Interaktionen der Ernährung und essentieller Substanzen mit Funktion und Leistungsfähigkeit des Immunsystems. 5. Erworbenes Immunschwächesyndrom (AIDS) und Sport. 6. Alterung des Immunsystems und Sport. 7. Immunsystem unter Höhen- und Hitzebedingungen. 8. Krebs und Sport. 9. Immunologische Erkrankungen und Sport. Begriffserklärungen und ein Kapitel zu Aufbau und Struktur des Immunsystems sind als Immunologischer Exkurs beigegeben. Aus Einleitung und Inhalt