Rassismus ohne "Rassen"? Biologismen und Körperdiskurse in neueren rassistischen Transformationen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Fechler, Bernd
Erschienen in:Bewegungskulturen - Ansätze zu einer kritischen Anthropologie des Körpers
Veröffentlicht:Sankt Augustin: Academia Verl. (Verlag), 1995, S. 105-125, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200207001873
Quelle:BISp

Abstract

Ausgehend von der internationalen Rassismusforschung werden gegenwärtige Entwicklungen thematisiert. Rassismus ist keine Eigenschaft von Individuen, sondern tritt in bestimmten gesellschaftlichen Strukturen in Erscheinung. Der wissenschaftlich geächtete Begriff "Rassismus" muß im modernen Diskurs aufgenommen und differenziert werden. Die verschiedenen Rassismen innerhalb einer Gesellschaft werden vor allem von zwei Aspekten bestimmt: 1. soziale Konstruktion von Rasse, 2. Diskriminierung von Gruppen im Dienste hegemonialer Interessen. Dabei können die ethnischen Gruppierungen sowohl von innen als auch von außen gebildet werden. Körperliche Merkmale und kulturelle Unterschiedlichkeit stehen nebeneinander. Verf. gibt einen Überblick über die verschiedenen Diskurse zu modernen Rasse-Begriffen. Neorassismus hat sich von den "alten" Argumenten der "rassischen Reinheit" hin zu der Bewahrung der eigenen Kultur entwickelt. Am Ende der aktuellen Entwicklung steht Normalismus, d.h., die Gesellschaft hat ihre eigenen Vorstellungen entwickelt. Dabei werden die "Minderwertigen" aller Rassen fallengelassen. Die Durchsetzung dieses Normalismus ist an die Entwicklung des Nationalstaatsprinzip geknüpft. Dietershagen