Sportpädagogik - Geschichtsvergessenheit?

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schwidtmann, Heinz; Schumann, Karsten
Erschienen in:Beiträge zur Sportgeschichte
Veröffentlicht:2002, 14, S. 58-67, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
DDR
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200206001795
Quelle:BISp

Abstract

In der 200-jährigen Geschichte der Sportpädagogik hat es verschiedene Namen gegeben, sie wurde als Turnen, Gymnastik, Leibesübung, Leibeserziehung, Körpererziehung und "Theorie
der Leibeserziehung" bezeichnet. Als sportwissenschaftliches Fachgebiet tauchte der Begriff der Sportpädagogik in der Bundesrepublik Deutschland Ende der 60er Jahre erstmals auf (Ommo Grupe). Verf. machen deutlich, daß in Zusammenhang mit der Wissenschaftsentwicklung der Sportpädagogik diese bisher uneingeschränkt auf Deutschland bezogen wird, wobei explizit hier die alten Bundesländer gemeint sind. Dass die Sportpädagogik in der ehemaligen DDR zeitlich früher einsetzte und eine völlig andere Entwicklungslinie verfolgte, zeigen Verf. im folgenden genauer auf. Bereits im Jahre 1949 wurde das "Prinzip der Chancengleichheit in der Bildung" als "Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule" in der DDR fest geschrieben. Hieraus entwickelte sich in den Folgejahren die Wissenschafts- und Lehrdisziplin "Methodik der Körpererziehung", welche später als "Methodik des Schulsports" bezeichnet wurde und sich ausdrücklich als Fachgebiet verstand. Für diese spezifisch ostdeutsche Entwicklung des Fachgebiets der Sportpädagogik und Sportdidaktik spielten die wissenschaftlichen Einrichtungen der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig eine große Rolle. Lemmer