Entwicklungsförderung durch Bewegung und Handlungsfähigkeit im Sport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Scherer, Hans-Georg
Erschienen in:Mosaiksteine der Motologie
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2001, S. 128-146, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200205001520
Quelle:BISp

Abstract

Das Verhältnis zwischen Motopädagogik und Sportpädagogik ist nicht kontrovers, sondern es ist eher als komplementär zu bezeichnen mit zuweilen kongenialen Zügen. Die Differenzierung der beiden komplementären Einheiten wird unter dem integrierenden Dach einer allgemeinen Bewegungspädagogik gesehen, und sie werden in ein rekursiv-hierarchisches Verhältnis gesetzt, wie es sich in Schillings Pyramidenmodell konkretisiert: Die Ziele und Inhalte der spezifischeren Sportpädagogik basieren auf den durch die allgemeinere Motopädagogik geschaffenen Voraussetzungen bezogen: Erst müssen allgemeine Bewegungs- und Wahrnehmungsmuster erworben werden, um diese Basis zu sportspezifischen Bewegungsfertigkeiten auszubauen. Neben dem Stufungsprinzip ist die Adressatenspezifik ein weiterer Aspekt komplementärer Aufgabendifferenzierung. Adressaten der Sportpädagogik sind "Normalschüler", während sich die Motopädagogik um Menschen mit speziellen Förderungsbedürfnissen bemüht. Die Entgegensetzung von Handlungsfähigkeit im Sport und Entwicklungsförderung durch Bewegung mag zwar unterschiedliche pädagogische Intentionen und Gewichtungen in Sport- und Motopädagogik zum Ausdruck bringen, sie lässt sich aber in gemeinsamen Grundkategorien und Begriffen aufheben. Die disziplinäre Differenzierung und die komplementäre Ordnung der beiden bewegungspädagogischen Teilsysteme scheint auf dieser Basis durchaus sinnvoll und soll nicht gleichgeredet werden. Der Rekurs auf verbindende Kategorien und Begriffe ist Voraussetzung und kann ein echtes komplementäres Verhältnis erst fundieren und ermöglichen. --wei--