Lust und Frust von Sportlehrern. Biographische Entwicklungen im Schulalltag

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Miethling, Wolf-Dietrich
Erschienen in:Erziehen als Aufgabe. Sportpädagogische Reflexionen
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2001, S. 162-178, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200204001410
Quelle:BISp

Abstract

Auf der Basis von Interview-Serien mir Sportlehrern aus drei unterschiedlichen Altersgruppen an Gesamt-, Realschulen und Gymnasien verschiedener Bundesländer zielt die vom Verf. durchgeführte Untersuchung darauf ab, Informationen über die gegenwärtige Situation, die individuelle Entwicklung, die subjektive Selbstdeutung sowie die Problemwahrnehmung und -bewältigung von Sportlehrern zu gewinnen. Leitend sind die Fragestellungen, wie sich die Entwicklung vom Junglehrer zum erfahrenen Lehrer darstellt, ob sich Herausforderungen und Belastungen im Verlauf der beruflichen Entwicklungen ändern und welche Rolle in diesen Zusammenhängen die Veränderungen des Sports, der Schule, der Schüler und der eigenen Personen spielen. In der Längsschnittuntersuchung über Belastungssituationen im Selbstverständnis junger Sportlehrer wird die Entwicklung dieser Lehrer verfolgt. Im Verlauf der 20jährigen Berufstätigkeit kommt es bei vielen Sportlehrern zu durchaus tiefgreifenden Krisen, die zu Neubestimmungen hinsichtlich Relevanz und Perspektiven ihrer Sportlehrer-Tätigkeit führen. Es zeigt sich, dass Lehrer, die Zweifel an der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns haben, mit höheren psychischen Belastungen in ihrem beruflichen Alltag kämpfen müssen und weniger Bewältigungsstrategien entwickeln. Schon nach einigen Berufsjahren wird der Umgang mit den Schülern distanzierter, Grenzsetzungen dienen dem Schutz der eigenen Person vor Überlastungen. Trotzdem scheint die Berufszufriedenheit der Sportlehrer an die Wahrnehmung des Unterrichts als geglückte Entwicklungsförderung der Schüler gebunden zu sein. Das Bemühen um Verstehen und Verständigung mit den Schülern, der zwischenmenschliche Kontakt, wird dabei als wichtiger Bezugspunkt des Unterrichts empfunden. Weinke