Von privaten Turnlehrerkursen zum Institut für Leibesuebungen - Zur Institutionalisierung der Sportwissenschaft an der Pommerschen Landesuniversität (1864-1945)

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Grasmann, Gerhard
Erschienen in:Sport als Wissenschaft. Jahrestagung der dvs-Sektion Sportgeschichte vom 19.-21. 4.1996 im Schloss Rauischholzhausen
Veröffentlicht:Hamburg: Czwalina (Verlag), 1997, S. 9-23, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200202000519
Quelle:BISp

Abstract

1864 begann in Greifswald mit der Einstellung eines Universitäts-Turn- und Fechtlehrers Heinrich Gustav Range die Phase organisierter akademischer Leibesübungen sowie die universitäre Ausbildung von Turnlehrern. Seine Bemühungen wurden in der Anfangsphase von der Leitung der Universität bestenfalls gebilligt, jedoch in keiner Hinsicht unterstützt. Range wurde 1829 bei Stralsund als Sohn eines Landmannes geboren und arbeitete zunächst als Volksschullehrer. Im Sommer 1860, nachdem er am Ersten Allgemeinen Deutschen Turn- und Sportfest in Coburg teilgenommen hatte, beteiligte er sich an der Gründung des Turnvereins in Greifswald. Er entschied, Turnlehrer werden zu wollen, besuchte entsprechenden Kurs an der Koeniglichen-Central-Turnanstalt in Berlin und wurde mit einem Gehalt von 1500 Mark der erste festangestellte Turnlehrer an einer preussischen Universität. Erst spät wurden seine Verdienste auch an der Universität sebst gewürdigt und er als "Turnvater Pommerns" in die Universitätschroniken aufgenommen. Ab 1895 setzte Dr. Herrmann Wehlitz das Werk Ranges fort, der bereits in Halle als Turn- und Fechtlehrer gearbeitet hatte. Auch unter seiner Leitung blieben die Kurse privat, obgleich er sich vehement für eine staatliche Foerderung einsetzte. Der langwierige Prozess der Institutionalisierung der Turnlehrerausbildung konzentrierte sich zunächst auf quantitative, bald aber auch auf qualitative Aspekte und erreichte 1925 einen Höhepunkt, zu einer grundlegenden Reformierung hingegen kam es erst 1930. Die Geschichte des Greifswalder Institut wird in groben Zügen bis 1945 skizziert. SaSch