Abstract

Dass sportliches Engagement im Verein die täglichen Belastungen von Heranwachsenden mindert und ihre psychosoziale Entwicklung unterstützt, gehört zu den selbstverständlichen Annahmen des organisierten Sports, aber auch zu den Erwartungen von Staat und Politik. Anspruch und Wirklichkeit der Jugendarbeit im Verein werden in einer Längsschnittstudie untersucht. Datengrundlage bildet eine Befragung von 550 Schülerinnen und Schülern aus Nordrhein-Westfalen, die - unterteilt in aktive Vereinsmitglieder und vereinsungebundene Jugendliche - in drei Alterskohorten eingeteilt und zu verschiedenen Messzeitpunkten untersucht werden. Mehrfaktorielle Varianzanalysen mit Messwiederholung führen zu dem Ergebnis, dass sich jugendliche Vereinsmitglieder geschlechts- und altersunabhängig hinsichtlich ihrer psychosozialen Entwicklung kaum von altersgleichen Nicht-Mitgliedern unterscheiden. Ein Wirksamkeitsnachweis jugendlichen Sportvereinsengagements kann nicht erbracht werden. Verf.-Referat