The homosexual and homoerotic in sport

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Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:Das homosexuelle und homoerotische im Sport
Autor:Krüger, Arnd
Erschienen in:The international politics of sport in the twentieth century
Veröffentlicht:London: Spon (Verlag), 1999, S. 191-216, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Englisch
ISBN:0419211608
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912409911
Quelle:BISp

Abstract

Das Thema Sexualität im Sport ist lange ein Tabuthema gewesen, gleich, ob es sich um Hetero- oder um Homosexualität handelt. Statistisch betrachtet sind zwischen fünf und zehn Prozent der Bevölkerung in den westlichen Ländern homosexuell, was übertragen auf ein Fußballspiel mit 10.000 ZuschauerInnen bedeutet, dass mindestens zwei der Personen auf dem Feld und 500 der ZuschauerInnen homosexuell sind. Nun ist es auch im Zuge der postmodernen Pluralisierung von Identitäts- und Selbstkonstrukten, die nicht nur die Kategorie hetero- oder homosexuell vorsieht, wichtig, nicht mit stereotypen Labels unreflektiert umzugehen. Genau wie das Geschlecht (gender) kulturell konstruiert ist, sind es auch die Geschlechterverhältnisse, ebenso wie die Rolle des Sports hat sich die Rolle der Sexualität in unseren Gesellschaften entscheidend gewandelt. Nach Foucault (Quel corps, 1975) darf nicht vergessen werden, dass eine Körpertechnik ein Machtinstrument konstituiert und dass die Kontrolle der Sexualität ein wichtiges Instrument zur Homogenisierung der Gesellschaft bedeutet. Der Verfasser schlägt vor, von folgender umgekehrter Fragestellung auszugehen: Warum haben Gesellschaften solche Akte der Diskriminierung, Machtdemonstration und Grenzziehung nötig, um ihren heterosexuellen Totalitarismus durchzusetzen? Eine dominante hegemonische Position, die auf der Basis eines stummen Konsenses, sexuelle Orientierungen marginalisiert, wie es im Sportalltag überall und immer wieder zu beobachten ist, hinterlässt den Eindruck, dass es hier andere Motivationen gibt. Ein Einblick in die theoretische Produktion, die Entwicklung der Queer Studies und ein historischer Abriss, der von der Antike über die Renaissance und die Aufklärung bis hin zur Entstehung des englischen Sports und der sogenannten Befreiung von Gays und Lesben reicht, beschreiben die Entwicklung und Etablierung der diskriminierenden Haltung. SaSch