Victor Klemperer als Zeitzeuge des Sports

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Court, Jürgen
Erschienen in:Stadion
Veröffentlicht:23 (1997), S. 112-136, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0172-4029
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912407013
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die Studie versteht sich als ein Versuch, in der gegenwaertigen Auseinandersetzung einerseits zwischen den Vertretern der Alltags- und andererseits denen der Strukturgeschichte Wege der Vermittlung zu begehen. Die Absicht, die Bedeutung des Sports in Leben und Werk des deutsch-juedischen Romanisten Victor KLEMPERER (1881-1960) zu untersuchen, bietet vor diesem Hintergrund einen tauglichen Ansatz. Alltagsgeschichtlich ist hier von besonderem Belang Klemperers Tagebuch 1933-1945 und sein Curriculum vitae, strukturgeschichtlich sein Buch LTI ("Lingua tertii imperii"), das den Zusammenhang von Sprache und Politik unter anderem an Goebbel's Verwendung von Bildern und Metaphern aus der Welt des Sports untersucht. Die Arbeit spuert in einem ersten historischen Teil Klemperers eigenen Erfahrungen mit dem zeitgenoessischen Sport nach und legt hier neben interessanten Beschreibungen aus der Fruehgeschichte des Radfahrens den Schwerpunkt auf Klemperers Sicht der Olympischen Spiele 1936. Im zweiten, systematischen Teil zeigt sie, dass Klemperer in seiner These, nur der Sport als freiwillige und zweckfreie Taetigkeit koenne paedagogisch wertvoll sein, zwar der communis opinio folgt, aber eine eigenstaendige und originelle Begruendung liefert, welche die technische Seite des Sports sprach- und kulturphilosophisch beleuchtet. Verf.-Referat