Interpretationsalternative oder systemische Einbindung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Dwertmann, Hubert; Wieser, Lothar
Erschienen in:Sozial- und Zeitgeschichte des Sports
Veröffentlicht:8 (1994), 2, S. 58-63
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0931-7031
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912405784
Quelle:BISp

Abstract

Im Zusammenhang mit der inhaltlichen Diskussion um die waehrend der Zeit des Dritten Reichs vom Sporthistoriker und Philologen Werner KÖRBS verfassten Schriften zur Leibeserziehung wird der Vorwurf erhoben, KÖRBS habe in seinen Ausfuehrungen ueber den "Sinn der Leibesuebungen zur Zeit der italienischen Renaissance" nationalsozialistisches Gedankengut einfliessen lassen. Der Vorwurf, der auch gegen andere deutsche Sporthistoriker des Dritten Reichs erhoben wird, wendet sich vor allem gegen die in den historischen Abhandlungen verwendeten "typischen nationalsozialistischen Begriffe und Reizwoerter" (z.B. "Entartung"). Verf. machen deutlich, dass sie mit ihrer Auffassung zur Körbsschen Sportgeschichtsschreibung des Dritten Reichs der Meinung des Sporthistorikers Hajo Bernett widersprechen, der die Körbsschen Werke als "nicht nationalistisch" beeinflusst sieht. Verf. stimmen Bernett nur insofern zu, dass die Dissertation von KÖRBS sich in mancherlei Beziehung von seinen anderen Werken des Jahres 1938 abhebt, jedoch koenne nach Ansicht der Verf. bei aller Widerspruechlichkeit und Komplexitaet des nationalsozialistischen Wissenschaftsbetriebs nicht geleugnet werden, dass dieser "unaufloesbar mit dem Unrechtsstaat" verknuepft war. Insofern sei auch Werner KÖRBS in den Kreis nationalsozialistischer Sporthistoriker einzuordnen. Lemmer